Run auf Ikea-Filialen, zehntausende Likes auf Facebook.
Ein Plüschwolf in Jeans und Karohemd namens "Lufsig" wurde in Hongkong mit einem Mal zum Symbol des Protests gegen Peking. Am Wochenende hatte ein Gegner einen der Ikea-Plüschwölfe auf den Chef der Sonderverwaltungszone, Leung Chun Ying, geworfen und damit einen beispiellosen Ansturm auf das schwedische Möbelhaus ausgelöst. Am Dienstag war der Kuschel-Wolf nach Angaben von Ikea bereits ausverkauft. Hunderte "Lufsigs" seien am Morgen in allen Filialen verkauft worden. Schon vor Öffnung hätten sich lange Schlangen vor den Kaufhaustüren gebildet, auf Facebook hat das Stofftier bereits zehntausende Fans.
"Lufsig" ist ein Schimpfwort
Der umstrittene Chef der Sonderverwaltungszone Leung Chun Ying wird von der Opposition in Hongkong als "Wolf" tituliert. Zur Beliebtheit des Stofftiers, der in seinen Klauen eine an die Großmutter aus dem Rotkäppchen-Märchen erinnernde kleine Puppe hält, trug weiter bei, dass eine Bedeutung des Namens "Lufsig" im südchinesischen Kantonesisch ein Schimpfwort ist.
Hongkong war bis zum 30. Juni 1997 britische Kronkolonie. Seit der Rückgabe an Peking hat die Stadt einen halbautonomen Status innerhalb Chinas. In jüngster Zeit mehren sich jedoch die Klagen, Peking mische sich zu stark in die inneren Angelegenheiten Hongkongs ein. Die Chefs der Sonderverwaltungszone werden von einem von Peking gelenkten Wahlgremium bestimmt.