Kommentar

Politik erlebt den Wähler-Tsunami

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Super-GAU von Japan wird zu Wende in europäischer Politik führen.

Die Atom-Katastrophe in Japan wird immer mehr zum Super-GAU für die Politik.
Vor allem junge Menschen fühlen sich von der Politik betrogen. Jahrelang wurde ihnen weltweit die Atomenergie als sicher dargestellt. Jetzt zerplatzt das Märchen wie eine Seifenblase.

Die Politiker der Atom-Lobby erleben nun einen Wähler-Tsunami. Als Erste wird wohl Angela Merkel bei den kommenden Regionalwahlen regelrecht vernichtet werden. Danach wackeln wohl auch die Sessel der Atom-Lobbyisten Berlusconi und Sarkozy.

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Der Super-GAU von Japan wird zu einer Wende in der europäischen Politik führen: Es wird zu einem Comeback der Grünen kommen. Die Politik wird einen Wertewandel erleben. Umwelt, Sicherheit und neue Energien werden bestimmende Themen werden.

Österreichs Politiker verdienen ausnahmsweise einen Vertrauensvorschuss. Wir sind eines der wenigen Länder, das von Beginn an vehement gegen Atomkraft und für eine Energie-Wende war.

Deshalb müssen unsere Politiker jetzt für eine neue Energie-Politik in der EU kämpfen: Die AKWs müssen europaweit abgeschaltet werden. Nicht nur in Deutschland. Auch in der Tschechei, der Slowakei – überall.

Kanzler Faymann will sich für ein EU-weites Volksbegehren gegen alle AKWs einsetzen. Das ist eine goldrichtige Idee, die reale Chancen auf Erfolg hat.
Minister Berlakovich will – nachdem er "Stress-Tests" erreicht hat – nun eine Initiative für den Atom-Ausstieg der EU anführen.

Man könnte unsere Politiker angesichts dieser Ansagen fast einmal lieb haben.
Sie tun – weltweit führend – das einzig Richtige.

Meinung an: 
wolfgangfellner@oe24.at

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Es wird immer schlimmer: Japan im Würgegriff der Kälte

Helfer in Otsuchi: Im Schneegestöber sieht man nur wenige Meter weit.

Sie stapfen in klirrender Kälte von einem Trümmerberg zum nächsten.

Gigantische Anhäufungen aus Tsunami-Schutt gilt es zu durchstöbern.

Irgendwo unter den Massen aus Schnee, Geröll und Trümmern könnten noch Überlebende verborgen sein.

Das Panorama der Verwüstung versteckt sich langsam unter einer stummen, kalten Decke.

Zu Fuß kommt man auf der Straße noch gut voran, wenn keine Trümmer im Weg liegen.

Auf dem Fahrrad wird die Fortbewegung hingegen immer mühseliger.

Die Pedalritter ziehen erste Rinnen im Schneematsch.

Trotz der klirrenden Temperaturen durchsuchen emsige Helfer jede Ruine.

Wer kann, bringt sein Hab und Gut in Sicherheit, bevor noch Schlimmeres passiert.

Wer bis jetzt noch nicht geborgen wurde, hat nur noch geringe Chancen, das Unglück zu überleben.

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