Schock in Großbritannien
Polizei tötet Kannibalen mit Taser
07.11.2014
Beamten fanden ihn, wie er das Gesicht seiner Freundin aß.
Polizeibeamte, die in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag zu einem Hotel in Argoed (Wales, UK) gerufen wurden, erwartete ein grausiger Anblick: Sie trafen auf den 34-jährigen Matthew Williams, der dabei war, Teile seiner toten Freundin zu verspeisen. Die Polizisten fanden die 22-Jährige mit "schrecklichen Gesichtsverletzungen" neben Williams, der als Mordverdächtiger gehandelt wurde. Mit Elektroschock-Geräten (Tasern) wollten die Beamten den Verdächtigen gefügig machen. Dieser wurde offiziell festgenommen, verstarb aber Sekunden nach dem Einsatz der Elektro-Schocker.
Genaue Umstände noch ungeklärt
Laut Medienberichten war Williams erst wenige Wochen zuvor aus dem Strafvollzug entlassen worden, wo er eine fünfjährige Strafe wegen Gewalt gegen seine Partnerin verbüßt hatte. Er und sein Opfer dürften entgegen erster Berichte in einer Beziehung gewesen sein. Neben den Ermittlungen im Mord der 22-Jährigen hat die Polizei auch interne Untersuchungen aufgenommen. Die "Independent Police Complaints Commission" soll klären, wie es zum Tod des Mordverdächtigen kam. Ein Sprecher des Polizeioffiziersverbandes Acpo sagte, es sei das erste Mal seit Einführung der Elektroschockpistole vor zehn Jahren, dass sie einen Tod verursacht hat.
Bestürzung in Großbritannien
Der Fall hat im Vereinigten Königreich für Entsetzen gesorgt, der englische Boulevard stürzte sich auf die Story und deren grausige Einzelheiten. Williams habe "den Hannibal gemacht", drückten es die UK-Medien nonchalant aus. Das Hotel, in dem die Tat passierte, wird von einer gemeinnützigen Organisation betrieben und bietet den Ärmsten ein Dach über dem Kopf. In der Gemeinde habe sich allerdings auch Widerstand gegen das Projekt formiert, sagten Anrainer der der BBC. Um das Hotel hätten sich demnach öfters Obdachlose und Betrunkene herumgetrieben, Polizeieinsätze wegen Gewalt seien keine Seltenheit gewesen.
"Schlimmste Tragödie"
Der Fall von Kannibalismus habe die Bevölkerung in ihren Grundfesten erschüttert. "Ich vertrete Argoed seit mehr als 30 Jahren, und das ist die schlimmste Tragödie, die das Dorf heimgesucht hat", sagte das Stadtratsmitglied Leon Gardiner.
Video: Am Tatort des Kannibalen Mordes