Die Behörden haben keine Hinweise auf Komplizen.
Der geständige Attentäter von Norwegen, Anders Behring Breivik, hat nach dem derzeitigen Ermittlungsstand der Polizei sehr wahrscheinlich alleine gehandelt. "Wir versuchen, sämtliche mutmaßlichen Komplizen zu identifizieren", sagte Staatsanwalt Christian Hatlo der Nachrichtenagentur AFP am Samstag, "bis jetzt deutet aber alles darauf hin, dass er allein war". Es sei im Moment aber noch zu früh, um weitere Helfer gänzlich ausschließen zu können, sagte Hatlo. Denkbar sei etwa, dass der Norweger für seine Taten illegal Material kaufte und seine Verkäufer von den Anschlagsplänen wussten.
Viertes Verhör nächste Woche
Der 32-jährige Behring Breivik soll Anfang kommender Woche zum vierten Mal verhört werden. Dann wolle die Polizei auch konfrontativer vorgehen, da klar sei, dass er Informationen zurückhalte, die zu Komplizen führen könnten, sagte Hatlo. Zudem wolle die Polizei seine Finanzen noch stärker unter die Lupe nehmen. Behring Breivik hatte vor zwei Wochen im Regierungsviertel von Oslo eine Bombe gezündet, dabei waren acht Menschen getötet worden. Bei einer anschließenden Schießerei auf der Insel Utöya tötete er 69 Menschen, vor allem Jugendliche, die an einem Sommerlager der regierenden Arbeiterpartei teilnahmen.
Skandinavische Regierungschefs bei Pfadfindertreffen in Schweden
Die Regierungschefs von Schweden, Dänemark und Finnland besuchten am Samstag ein internationales Pfadfindertreffen in Rinkaby im Südosten von Schweden. Es sei eine "phantastische Gelegenheit, grenzüberschreitende Treffen der Jugend zu sehen", sagte Schwedens Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt nach Angaben der Nachrichtenagentur TT. Besonders nach den Anschlägen in Norwegen sei das umso wichtiger. Sein finnischer Kollege Jyrki Katainen erklärte, mit dem Besuch die "internationale Kooperation junger Menschen" unterstützen zu wollen. An dem Pfadfinderlager nahmen mehr als 39.000 Menschen aus 146 Ländern teil.