"Lügen und Manipulationen"

Polnische Maddie: Jetzt sprechen Julias Eltern

28.02.2023

Die 21-jährige Polin Julia Faustyna behauptet, die vermisste Maddie McCann zu sein.   

Zur Vollversion des Artikels
© instagram @iammadeleinemccann
Zur Vollversion des Artikels

Vor knapp zwei Wochen ging Julia Faustyna mit der Behauptung, sie sei Maddie McCann, erstmals an die Öffentlichkeit. „Helfen Sie mir, ich glaube, ich könnte Madeleine sein", heißt es in der Beschreibung des Instagram-Accounts von Julia Faustyna aus Polen. "Ich brauche einen DNA-Test. Polizeiermittler aus Großbritannien und Polen versuchen, mich zu ignorieren. Ich werde meine Geschichte hier in Beiträgen erzählen. Helft mir." Dazu postete die 21-Jährige zahlreiche Fotos, die die Ähnlichkeit beweisen sollen.

Inzwischen gibt es aber immer mehr Zweifel an der Darstellung der jungen Polin. Die österreichische Profilerin Patricia Staniek hat zusammen mit dem Forensiker Shariq Reza Bilder der beiden analysiert und stellte fest: Unter anderem ist der Augenabstand unterschiedlich, die Augenbrauen haben eine andere Form und die Nase ist schmaler. Zudem sei anders als bei Maddie Julias linkes Nasenloch verkleinert.

"Lügen und Manipulationen" 

Jetzt haben sich erstmals auch Julias Eltern zu Wort gemeldet. Auf der polnischen Facebook-Seite „Zaginieni przed laty“ (Vor Jahren verschwunden) veröffentlichte die Familie ein Statement: „Julia ist unsere Tochter, Enkelin, Schwester, Nichte, Cousine und Stieftochter. Wir haben Erinnerungen, wir haben Fotos“. So soll es natürlich auch eine Geburtsurkunde geben, die beweist, dass die junge Polin nicht Maddie ist.

Im Statement erklärt die Familie, dass Julia schon lange unter psychischen Problemen leide. Die 21-Jährige verweigere aber eine Behandlung und die Einnahme von Medikamenten und habe sich zuletzt von ihrer Familie distanziert. „Wir sind erschüttert von der aktuellen Situation“, so die Familie weiter. Eine Erklärung für all die "Lügen und Manipulationen" könne Julias Wunsch nach Berühmtheit sein, heißt es im Statement.

Das britische Mädchen Maddie McCann verschwand 2007 aus einem Ferienappartement in Portugal. Bis heute fehlt jede Spur von ihr, trotzdem glauben die Eltern, dass sie noch lebt.
  

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel