L. A.-Mord untersucht

Porno-Killer: Nur 25 Jahre Haft?

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Hollywood als Vorbild?  - L. A.-Mord untersucht.

Die Staatsanwaltschaft in Montreal präzisierte die fünf Anklagepunkte gegen Pornokiller Luka Magnotta (29). Nach der Überstellung aus Berlin, wo er Montag verhaftet wurde, muss sich der Porno-Killer für fünf Verbrechen verantworten, darunter Mord, Leichenschändung, Verbreitung von obszönem Material und Politiker-Bedrohung. Schockierend: „Selbst bei lebenslang kann er in Kanada nach 25 Jahren um eine Begnadigung ansuchen“, so Sprecher Jean Pascal Boucher.

Stündlich wird der Fall bizarrer: Ließ sich der Kannibale durch Hollywood inspirieren? Magnotta hatte am 25. Mai seinen Lover Lin Jun (†33) mit einem Eispickel erstochen, Leichenteile verspeist und mit der Post verschickt. Die Dokumentation des Gemetzels in einem elfminütigen Video deutet auf eine Faszination für berühmte Filme hin: Er unterlegte das Tape mit der Musik aus dem Horrorstreifen American Psycho. Wie in dem Thriller Basic Instinct mit Sharon Stone (den er als Lieblingsfilm nannte) stach er mit einem Eispickel zu. Der Kannibale könnte einen noch dramatischeren Höhepunkt geplant haben – ebenfalls wie in einem Film: Im Thriller Seven findet Brad Pitt den Kopf seiner Frau in einem Karton. „Der Kopf des Opfers könnte noch mit der Post unterwegs sein“, sagt Montreal-Kommandant Ian Lafreniere zu ­ÖSTERREICH.

Steckt er hinter Mord unter Hollywood-Schild?
Untersucht wird dazu eine mögliche Rolle bei einem weiteren grauenhaften Verbrechen im Jänner unterhalb des Hollywood-Schriftzuges in L. A. Dort wurden die Gliedmaßen und der Kopf des Pensionisten Hervey Medellin (†66) entdeckt. Sadist Magnotta hatte sich in dieser Zeit an der US-Westküste aufgehalten, weiß die Kanada-Kripo.

ÖSTERREICH sprach am Telefon mit Montreal-Polizei-Kommandant Ian Lafreniere über den Fall.

ÖSTERREICH: Was fehlt noch von der Leiche?
Ian lafreniere:
Nur mehr der Kopf. Hände und Füße wurden in zwei Parteizentralen und zwei Schulen gefunden. Der Kopf könnte noch im Postweg sein, auch nach einer Woche wollen wir nichts ausschließen.

ÖSTERREICH: Wie konnte er nach Europa entkommen?
Lafreniere:
Er war ein Meister des Versteckspieles, hatte 70 Facebook-Konten unter verschiedensten Namen.

ÖSTERREICH: Wann gibt es ein erstes Verhör?
Lafreniere:
Das hängt von der Länge des Auslieferungsverfahrens ab.

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