Kanada

Pornostar zu lebenslanger Haft verurteilt

23.12.2014

Luka Magnotta ermordete und zerstückelte einen Studenten.

Zur Vollversion des Artikels
© reuters
Zur Vollversion des Artikels

Der frühere kanadische Pornodarsteller Luka Magnotta ist wegen der Tötung und Zerstückelung eines Studenten zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Geschworenengericht in Montreal sprach den 32-Jährigen am Dienstag schuldig. Der Angeklagte hatte gestanden, den aus China stammenden Studenten getötet, zerstückelt und die Leichenteile per Post an Behörden und Parteien geschickt zu haben.

Seine Anwälte plädierten allerdings auf Schuldunfähigkeit, weil Magnotta psychisch krank sei. "Das Urteil überrascht uns nicht", sagte Staatsanwalt Louis Bouthillier vor Journalisten. "Wir haben es erwartet und es macht uns sehr glücklich." Die Jury sprach Magnotta außerdem schuldig, Premierminister Stephen Harper und andere Mitglieder des Parlaments durch die Zusendung der Leichenteile belästigt, einen menschlichen Körper geschändet, obszönes Material veröffentlicht und verschickt zu haben. Der 32-Jährige, der das Opfer im Internet kennengelernt hatte, zeigte während der Urteilsverlesung keine Regung. Auch der Vater des Opfers verfolgte das Urteil im Gericht.

Nach der Tat war Magnotta 2012 über Paris und Belgien nach Berlin geflüchtet, wo er im Juni nach internationaler Fahndung gefasst worden war. Der Mammutprozess gegen Magnotta hatte Ende September in Montreal begonnen. Dutzende Zeugen wurden gehört, darunter auch der Berliner Gastgeber des Angeklagten, ein 53 Jahre alter Mann, den Magnotta über das Internet kennengelernt hatte.

Zudem sichtete die Jury viele, teils äußerst verstörende Videobeweise - unter anderem den Film, den Magnotta von sich selbst gedreht hatte, als er den chinesischen Austauschstudenten im Frühjahr 2012 fesselte und erstach. Magnotta selbst, der eigentlich Eric Newman heißt, sich aber für seine Tätigkeit als Pornodarsteller auch Namen wie Vladimir Romanov, Jimmy, Justin oder Angel gab, sagte während des Prozesses nicht aus.

 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel