Jemen

Präsident angeblich vor Rebellen geflüchtet

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Widersprüchliche Angaben zu Aufenthaltsort: Weiter in Aden oder Flucht ins Ausland?

Verwirrung herrschte am Mittwoch über den Verbleib des jemenitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansour Hadi. Fest steht, er hat sich vor den herannahenden Houthi-Rebellen in Sicherheit gebracht. Wohin er sich geflüchtet hat, blieb aber zunächst unklar.

Ein Vertreter der Präsidentengarde sagte, Hadi habe den Präsidentenpalast Al-Maachiq in Aden mit einem Hubschrauber und begleitet von saudi-arabischen Diplomaten "in Richtung Ausland verlassen". Ein ranghoher Mitarbeiter des Staatschefs dementierte dies jedoch später und sagte, Hadi habe sich "an einen sicheren Ort in Aden" begeben.

Die Houthi-Rebellen hatten zuvor den wichtigsten Militärstützpunkt im Süden des Jemen eingenommen. Der Luftwaffenstützpunkt Al-Anad in der Provinz Lahj ist rund 60 Kilometer von Aden entfernt. Von dem Stützpunkt hatten die USA in der vergangenen Woche ihr Personal abgezogen.

Hadi hatte den UNO-Sicherheitsrat erst am Dienstag um Hilfe im Konflikt mit den Houthi-Rebellen gebeten. In einem Brief forderte er das UNO-Gremium zur Verabschiedung einer bindenden Resolution auf, mit der das Vorrücken der schiitischen Miliz auf die südliche Hafenstadt Aden gestoppt werden solle.

Im Jemen herrschen politisches Chaos und Gewalt. Die aus dem Norden stammenden Houthi-Rebellen waren seit dem Sommer auf Sanaa vorgerückt, im Jänner übernahmen sie mit der Einnahme des Präsidentenpalasts die Kontrolle über die Hauptstadt. Hadi floh nach Aden in den Südjemen.

Vor wenigen Tagen begannen die Houthis mit einem Vormarsch gen Süden. Am Mittwoch errangen die Rebellen mit der Eroberung des Luftwaffenstützpunktes einen weiteren wichtigen militärischen Sieg. Anrainer in der Nähe der Luftwaffenbasis Al-Anad berichteten, Houthi-Kämpfer hätten den Stützpunkt überrannt. Damit gerieten die Truppen Hadis, einem Verbündeten der USA, weiter in die Defensive. Beobachter nahmen an, dass die Regierungstruppen jetzt eine Reihe von Kampfflugzeugen nicht mehr einsetzen können.

Die Lage im Jemen eskalierte vollends, nachdem am Freitag bei Bombenanschlägen in der von den Houthi kontrollierten Hauptstadt Sanaa mehr als 130 Menschen getötet worden waren. Über das Wochenende nahmen die schiitischen Houthi mit Taiz eine strategisch wichtige Stadt ein. Nun versucht die Miliz offenbar, auch Aden unter ihre Kontrolle zu bringen.

Der Iran versteht sich als Schutzmacht der Schiiten, während der Regionalrivale Saudi-Arabien laut US-Regierungskreisen schweres Militärgerät an der Grenze zum Jemen zusammengezogen hat. Der Aufmarsch könne sowohl offensiven als auch defensiven Zielen dienen, hieß es in den Kreisen. Denkbar sei, dass die saudi-arabischen Streitkräfte Luftangriffe zur Unterstützung Hadis vorbereiteten. Der von den sunnitischen Mächten der Region unterstützte Hadi hatte auch die Staaten der Arabischen Liga und des Golf-Kooperationsrats gebeten, dem Jemen auch mit militärischen Mitteln gegen die Houthis zu helfen

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