Philippinen

Präsident lässt Drogendealer umbringen

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Rodrigo Duterte ruft zu Mord an Drogenschmugglern und Süchtigen auf.

Nur einen Tag nach seiner Vereidigung hat der neue philippinische Präsident Rodrigo Duterte zum Mord an Drogenschmugglern und -süchtigen aufgerufen. In einer Rede vor der Armeeführung am Freitag forderte der 71-Jährige kommunistische Rebellen auf, Dealer eigenständig zu verurteilen und zu exekutieren.

Die Rebellengruppe Neue Volksarmee hat rund 4.000 Kämpfer unter Waffen: ihre Gerichte sowie die von ihnen angeordneten Exekutionen sind illegal.

Duterte war bei der Wahl am 9. Mai mit dem Versprechen gewählt worden, einen gnadenlosen Feldzug gegen die Kriminalität zu führen. In seiner Antrittsrede versprach Duterte am Donnerstag, sich dabei streng an die Gesetze des Landes zu halten, nachdem seine vorherigen Ankündigungen bei der Opposition und Menschenrechtsorganisationen zu scharfer Kritik geführt hatten.

Noch am Donnerstagabend rief der neue Präsident die Bevölkerung aber auf, Drogensüchtige zu töten: "Wenn ihr Süchtige kennt, geht hin und tötet sie." "Diese Hurensöhne zerstören unsere Kinder. Ich warne euch, schließt euch ihnen nicht an", sagte er bei einem Besuch in einem Armenviertel in Manila. Den 500 Anwesenden kündigte er an, jeden zu töten, der Drogen konsumiere - auch Polizisten.

 Am Freitag in der Früh war in einem Slum von Manila ein Toter gefunden worden, dessen Körper mit einem Schild versehen war, auf dem stand: "Ich bin ein chinesischer Drogenbaron." Ein Polizeivertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass es sich um eine "standrechtliche Hinrichtung" gehandelt habe. Seit der Wahl Dutertes Anfang Mai hat die Polizei bereits Dutzende vermeintliche Drogenschmuggler getötet.

Nach Hinweisen auf Drogenschmuggel in Polizeikreisen, mussten am Freitag 300 Polizisten in Manila zu Urintests erscheinen. Zudem beschuldigte der neue philippinische Polizeichef Ronald Dela Rosa ungenannte Polizisten, das bei Drogenrazzien beschlagnahmte Rauschgift weiterverkauft zu haben. Er gab ihnen 48 Stunden Zeit, sich selbst der Polizei zu stellen.
 

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