Den Live-Ticker mit allen Infos zum Unglück zum Nachlesen finden Sie hier.
Nach dem Absturz der polnischen Präsidentenmaschine über Russland ist die Leiche von Staatschef Lech Kaczynski geborgen worden. Kaczynski war auf dem Weg zu einer Gedenkfeier, als das Flugzeug beim Anflug auf das westrussische Smolensk mehrere Bäume streifte und abstürzte. Keiner der 96 Insassen überlebte das Unglück. An Bord befanden sich 88 hochrangige Mitglieder der polnischen Delegation, darunter die gesamte Armeeführung des Landes.
Ein Fluglotse soll dem Piloten des polnischen Präsidentenflugzeugs kurz vor dem Anflug auf Smolensk geraten haben, wegen dichten Nebels nach Minsk in Weißrussland auszuweichen, berichtete eine polnische Zeitung unter Berufung auf Militärkreise. Der polnische Pilot soll trotz der Warnung viermal den Landeanflug versucht haben. Ein Luftfahrtexperte sagte dem Bericht zufolge, dem Piloten habe wahrscheinlich die "nötige Durchsetzungsfähigkeit" gegen den Präsidenten gefehlt.
Mit Bestürzung haben Staats- und Regierungschefs in aller Welt auf die Nachricht vom Tod des polnischen Präsidenten reagiert. US-Präsident Obama bezeichnete Kaczynskis Tod als verheerenden Verlust für Polen, die USA und die Welt. Parlamentspräsident Komorowski, der nun interimistisch Nachfolger als Staatsoberhaupt ist, ordnete eine einwöchige Staatstrauer an. Er soll innerhalb von 14 Tagen den Termin der Präsidentenwahl bekanntgeben. Laut Verfassung muss die Wahl spätestens am 20. Juni stattfinden.
Der Ticker zum Nachlesen:
18:20 Uhr: Der Zwillingsbruder des tödlich verunglückten polnischen Präsidenten Lech Kaczynski, Jaroslaw, ist am Samstagnachmittag zum Katastrophenort nach Smolensk geeilt
18:11 Uhr: Komorowski versicherte, dass er in der von der Verfassung vorgesehenen Frist das Datum der Präsidentschaftswahlen bekanntgeben werde, und betonte zugleich, dass das Funktionieren des polnischen Staates gewährleistet sei.
18:08 Uhr: "Es gibt heute weder die Rechte noch die Linke. Es gibt keine Spaltungen. Wir sind alle in der Trauer verbunden", sagte Komorowski am Samstag bei einer Pressekonferenz
18:03 Uhr: Nach dem Tod des polnischen Präsidenten Lech Kaczynski müssen in Polen spätestens am 20. Juni vorgezogene Präsidentenwahlen stattfinden.
17:48 Uhr: Das für dieses Wochenende in Lodz angesetzt gewesene Final-Four-Turnier der Volleyball-Champions-League der Herren ist abgesagt worden. Wegen des Todes des polnischen Präsidenten Lech Kaczynski einigten sich der polnische und der europäische Volleyball- Verband (CEV) am Samstag auf die Absage.
17:18 Uhr: Der russische Ministerpräsident Wladimir Putin ordnete an, die Leichen der Absturzopfer zur Identifikation nach Moskau zu bringen. Dies gilt auch für die mittlerweile geborgene Leiche von Lech Kaczynski.
17:07 Uhr: Der US-Präsident nannte Kaczynski einen hervorragenden Staatsmann, der wegen seines führenden Einsatzes für Freiheit und Menschenwürde bewundert worden sei. Mit ihm seien bei dem Absturz in Russland viele andere hochrespektierte zivile und militärische Führungspersönlichkeiten gestorben, die beim demokratischen Wandel in Polen mitgewirkt hätten.
16:58 Uhr: US-Präsident Barack Obama hat am Samstag mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk telefoniert und zum Tod von Präsident Lech Kaczynski kondoliert. "Der heutige Verlust ist verheerend für Polen, die USA und die Welt", hieß es anschließend in einer schriftlichen Erklärung Obamas.
16:55 Uhr: Papst Benedikt XVI. hat seinen "tiefen Schmerz" über den Tod des polnischen Präsidenten geäußert. "Ich stelle alle Opfer dieses dramatischen Unfalls - Parlamentarier, Politiker, Angehörige des Militär und alle anderen Menschen - der Güte des allmächtigen Gottes anheim", sagte Benedikt in einer Kondolenzbotschaft an Polen.
16:47 Uhr: Er erinnerte an einen Zwischenfall vom Sommer 2008. Damals hatte sich ein Pilot wegen akuter Gefahrenlage über die Order des Präsidenten, direkt nach Georgien zu fliegen, hinweggesetzt und war in einem Nachbarland gelandet. Lech Kaczynski musste mit einem Auto nach Tiflis chauffiert werden. Das Staatsoberhaupt warf dem Piloten damals Befehlsverweigerung vor.
16:46 Uhr: Ein Luftfahrtexperte von der Technischen Hochschule in Wroclaw (Breslau), Tomasz Szulc, sagte, dem Piloten habe wahrscheinlich die "nötige Durchsetzungsfähigkeit" gefehlt.
16:42 Uhr: Der polnische Pilot soll dagegen trotz der Warnung viermal den Landeanflug versucht haben. Die Fluglotsen hätten aber kein Recht, dem polnischen Präsidentenflugzeug die Landung zu verbieten.
16:39 Uhr: Jetzt werden immer mehr Details bekannt: Eine russische Maschine vom Typ Il-76 habe bereits eine halbe Stunde zuvor versucht, in Smolensk zu landen. Nach zwei erfolglosen Anläufen sei der erfahrene russische Pilot, der über gute Ortskenntnisse verfüge, dann umgekehrt und nach Moskau zurückgeflogen.
16:34 Uhr: "Im Namen des russischen Volkes übermittle ich dem polnischen Volk tiefes und aufrichtiges Beileid und sage den Angehörigen und Hinterbliebenen der Opfer Unterstützung zu", sagte Medwedew in der eindringlichen Rede. Alle Bürger Russlands seien erschüttert über die furchtbare Tragödie. Er habe für kommenden Montag Staatstrauer in Russland angeordnet.
16:30 Uhr: Medwedew hat sich mittlerweile mit einer bewegenden Fernsehansprache an das polnische Volk gewandt. Er verspreche die sorgfältige Aufklärung der Tragödie in Zusammenarbeit mit den Behörden in Warschau, sagte der sichtlich betroffene Präsident am Samstag in der Rede im russischen Staatsfernsehen.
16:26 Uhr: Der Tod Kaczynskis "ist nicht nur ein Verlust für Polen, sondern für uns alle in Mitteleuropa", betonte auch der kroatische Präsident Ivo Josipovic.
16:21 Uhr: Inzwischen gibt es auch Beileidsbekundungen aus Serbien und Kroatien. "Der polnische Präsident Lech Kaczynski ist ein ehrlicher Freund Serbiens gewesen. Wir werden das nie vergessen", schrieb der serbische Präsident Boris Tadic am Samstag in einem Beileidstelegramm.
16:11 Uhr: Die Leiche des polnischen Präsidenten Kaczynski wurde nun gefunden. Der Leichnam konnte geborgen werden. Das berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Samstag unter Berufung auf Sicherheitskräfte.
16:10 Uhr: Auf der von der EU erstellten "Schwarzen Liste" von unsicheren Flugzeugen steht die Tupolew laut Mader ganz oben.
16:07 Uhr: Das Flugzeug Tupolew vom Typ TU-154M sei "schnell an seinen Limits". Das Flugzeug spreche in niedriger Höhe schlecht an, sagte der österreichische Militärluftfahrtexperte Georg Mader.
16:01 Uhr: Unter den Opfern bei dem Absturz der polnischen Präsidentenmaschine bei Smolensk ist auch die Solidarnosc-Mitbegründerin Anna Walentynowicz. Ihre Entlassung im August 1980 löste den Streik an der Danziger Lenin-Werft aus, der schließlich zur Gründung der ersten freien und unabhängigen Gewerkschaft im damaligen Ostblock führte. Walentynowicz wurde 80 Jahre alt.
Archivfoto: Wikipedia
15:52 Uhr: Russische Fluglotsen hatten den Piloten der am Samstag abgestürzten polnischen Präsidentenmaschine nahegelegt, wegen Nebels in Smolensk in Minsk oder Moskau zu landen. Das teilte der Sprecher der Smolensker Regionalregierung, Andrej Jewsejenkow, mit. "Aber die Besatzung hat dann eine unabhängige Entscheidung getroffen, in Smolensk zu landen", sagte er im russischen Fernsehen.
15:44 Uhr: Im russischen Staatsfernsehen zeigten sich auch erfahrene Politiker wie Außenminister Sergej Lawrow erschüttert von Kaczynskis Tod. Prominente in Moskau, die sich in den Medien zu der Katastrophe äußerten, sprachen mit ruhiger und belegter Stimme. TV-Sender spielten Trauermusik.
15:42 Uhr: Eine Rede des Präsidenten dürfte auch deswegen in Warschau besondere Beachtung finden, da die Beziehungen zwischen Russen und Polen als schwierig gelten. Das Verhältnis hatte sich aber zuletzt gebessert.
15:36 Uhr: Der Kreml-Chef Dmitri Medwedew hat eine Rede an die polnische Nation angekündigt. Medwedew werde sich in Kürze in einer Ansprache zu dem Unglück nahe der westrussischen Stadt Smolensk äußern.
15:25 Uhr: Tusk bezeichnete das Unglück vor seiner Abreise aus Warschau als das "tragischste Ereignis in der Nachkriegsgeschichte" Polens. Ein solches Drama habe die gegenwärtige Welt noch nicht gesehen, betonte der Regierungschef. Tusk ordnete zwei Schweigeminuten für Sonntagmittag im ganzen Land an.
15:15 Uhr: Nach Darstellung Putins sollen die Opfer nach Moskau zur Identifizierung gebracht werden. Dort werde auch die Trauerarbeit für die Angehörigen organisiert.
15:13 Uhr: Der russische Regierungschef Wladimir Putin und Tusk wollen sich bald am Unglückort in Smolensk ein Bild von der Lage machen. Putin sicherte bei einem Gespräch mit Präsident Dmitri Medwedew den Angehörigen der Absturzopfer "alle erdenkliche Hilfe" zu.
15:10 Uhr: Kommentatoren stellen in polnischen Medien deshalb die Frage, wie es möglich gewesen sei, dass sie alle sich an Bord derselben Maschine befanden. "Aber das ist die Lehre für die Zukunft. Meiner Meinung nach sollten sie aus verschiedenen Gründen getrennt fliegen. Fürchterlich ist, dass es kein anderes Land gibt, in dem es in sechs Jahren zu zwei Katastrophen gekommen ist: mit dem Hubschrauber des Premiers und jetzt dem Flugzeug des Präsidenten", erklärte der Luftfahrtexperte Grzegorz Holdawicz.
15:05 Uhr: Polen steht nach dem Absturz ohne sein gesamtes Armeekommando da. Neben dem Oberbefehlshaber der polnischen Streitkräfte, Kaczynski, kamen der Chef des Generalstabs (General Franciszek Gagor), der Befehlshaber des Heeres (General Tadeusz Buk), der Kriegsmarine (Vizeadmiral Andrzej Karweta) und der Sondereinheiten (General Wlodzimierz Potasinski), der Chef des Operationskommandos der polnischen Armee (General Bronislaw Kwiatkowski) und der Luftwaffe (General Andrzej Blasik) ums Leben. Unter den Opfern befinden sich auch Vize-Verteidigungsminister Stanislaw Komorowski und der Feldbischof der polnischen Streitkräfte, General Tadeusz Ploski.
14:50 Uhr: Polens Premier Donald Tusk rief nach dem Tod des Präsidenten die Staatstrauer aus. Die Tragödie berühre ihn persönlich, sagte er. Tusk sprach den Angehörigen der Opfer des Flugzeugabsturzes "im Namen des polnischen Volkes" sein Mitgefühl aus.
14:40 Uhr: Immer mehr Menschen kommen an den Präsidentenpalast in Warschau. Die ersten vereinzelten Kerzen sind mittlerweile zu einem wahren Meer angewachsen.
Foto: EPA
14:28 Uhr: Laut der Flugzeugfirma war die Unglücksmaschine, eine Tupolew TU-154, in einem Top-Zustand. Die letzter Generalüberholung fand im Dezember statt.
14:19 Uhr: Die Ermittler sagen, dass es noch zu früh sei, um über die Gründe der Katastrophe zu spekulieren. Mögliche technische und menschliche Ursachen würden untersucht. Der Flugschreiber sei sichergestellt.
Quelle: APA
14:17 Uhr: Russlands Präsident Medwedew zeigte sich bestürzt über den Tod seines Amtskollegen. Er versprach zudem eine lückenlose Aufklärung des Absturzes.
14:15 Uhr: Erschüttert von der Tragödie um Kaczynski zeigte sich auch der slowakische Außenminister Miroslav Lajcak. "Als guter Freund steht die Slowakei in dieser schweren Stunde dem polnischen Volk bei und wird alles tun, um die Folgen dieses schrecklichen Ereignisses zu lindern", teilte Lajcak mit.
14:12 Uhr: Tschechiens Staatspräsident Vaclav Klaus äußerte seine Fassungslosigkeit zum Tod Kaczynskis. "Das ist ein schrecklicher und großer Verlust", sagte er. Und: "Ich habe mit ihm einen wirklichen Freund verloren."
14:05 Uhr: Wie nun offiziell mitgeteilt wurde, übernimmt der Chef des Unterhauses, Bronislaw Komorowski, die Pflichten des Präsidenten.
13:58 Uhr: Laut Luftfahrbehörde konnte der Pilot den Flughafen aufgrund des dichten Nebels überhaupt nicht erkennen. Bei der Landung prallte die Maschine gegen mehrere Bäume und wurden in ihre Einzelteile zerlegt.
13:50 Uhr: Der russische Fernsehsender Westi-24 berichtete, die Maschine habe viermal versucht zu landen. Augenzeugen beobachteten, dass die Motoren der Unglücksmaschine auch beim Landanflug aufheulten und stark zu arbeiten begannen. Offenbar habe der Pilot auch diesen Landeversuch abbrechen wollen
13:46 Uhr: Die Anzeichen, dass ein Pilotenfehler den Absturz der Präsidentmaschine verursachte haben könnte, verdichten sich. Fluglotsen sagten aus, dass sie die Crew mehrmals gewarnt hatten, bei den schlechten Wetterbedingungen (starker Nebel) zu landen.
13:21 Uhr: Auch der deutsche Außenminister Guido Westerwelle äußerte sich tief betroffen. "Wir sind schockiert und voller Trauer", sagte Westerwelle am Samstag in Kapstadt, wo er während seiner Afrika-Reise von dem Absturz erfuhr. "Das ganze deutsche Volk trauert mit den polnischen Nachbarn. Wir wollen dem polnischen Volk vermitteln, dass wir an seiner Seite stehen", so Westerwelle.
13:15 Uhr: Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich schockiert über den Tod Kaczynskis gezeigt. "Ich bin zutiefst bestürzt über den Absturz und den Tod des polnischen Präsidenten", sagte sie.
13:13 Uhr: An der Unglücksstelle südlich der westrussischen Stadt Smolensk liegen zahlreiche Wrackteile des in den polnischen Farben Rot und Weiß gestrichenen Flugzeugs verstreut. Feuerwehrleute konnten das brennende Wrack zum Mittag löschen.
13:06 Uhr: In Warschau haben sich Trauernde vor dem Präsidentenpalast eingefunden. Sie legen Blumen für die Opfer des Flugzeugabsturzes nieder.
Foto: AP
13:00 Uhr: An Bord des Flugzeugs waren unter anderen auch Kaczynskis Frau Maria, der polnische Zentralbankchef Slawomir Skrzypek, Armeechef Franciszek Gagor sowie der stellvertretende Außenminister Andrzej Kremer. Auch mehrere Parlamentarier sowie die engsten Mitarbeiter Kaczynskis reisten mit ihm. Gestorben sei die "Elite der Nation", sagte der frühere polnische Präsident Lech Walesa.
12:53 Uhr: Die genau Opferanzahl ist noch unbekannt. Russische Behörden sprechen von 132 Toten, Polen gibt an, dass 88 Menshen in der Maschine saßen. "Niemand hat die Katastrophe überlebt", sagte der Gouverneur von Smolensk, Sergej Anufrijew.
12:50 Uhr: Die russische Generalstaatsanwaltschaft teilte mit, dass als Ursache für den Absturz das neblige Wetter, ein technischer Defekt oder menschliches Versagen infrage kämen
12:38 Uhr: Auch Außenminister Michael Spindelegger ist zutiefst erschüttert. Er sprach im "Ö1"-Mittagsjournal von einer "schrecklichen Nachricht", auch, weil so viele Menschen an Bord der Maschine gewesen seien. "Unser Mitgefühl gehört den Angehörigen und dem polnischen Volk", so Spindelegger.
12:35 Uhr: Bundeskanzler Werner Faymann reagierte zustiefst bestürzt auf die Nachricht vom Tode Kaczynskis. Unsere ganze Anteilnahme gilt den Familien der Verunglückten und der polnischen Bevölkerung", teilte Faymann am Samstag in einer Aussendung mit.
12:20 Uhr: Laut polnischer Verfassung muss sie beim Tod des amtierenden Staatsoberhaupts innerhalb von zweieinhalb Monaten stattfinden.
12:18 Uhr: Premier Donald Tusk beruft eine Sondersitzung ein. Noch unklar ist, wann die Präsidentenwahl abgehalten wird, die ursprünglich für den Herbst geplant war.
12:15 Uhr: Parlamentspräsident Bronislaw Komorowski ist auf dem Weg nach Warschau, um kommissarisch das Amt des Staatsoberhauptes zu übernehmen.