Schon Wochen vor der Explosion der 'Deepwater Horizon' sind Probleme aufgetreten. Derweil will BP-Chef Hayward sein Image aufpolieren.
Auf der gesunkenen Ölplattform "Deepwater Horizon" hat es nach Angaben eines ehemaligen Mitarbeiters schon Wochen vor der Explosion Sicherheitsprobleme gegeben. Er habe einen Fehler an einer Dichtungsvorrichtung festgestellt und die zuständigen Vorgesetzten informiert, erläuterte Tyrone Benton der BBC. Statt den wichtigen Teil zu reparieren habe man ihn aber einfach abgeschaltet und sich auf eine zweite Sicherheitsdichtung verlassen, berichtete der britische Sender am Montag.
Teile für fehlerfrei befunden
Bei der Explosion der
Ölplattform waren Ende April elf Menschen ums Leben gekommen. Seitdem
strömen täglich Millionen Liter Öl ins Meer und bedrohen die Natur und die
Fischerei- und Tourismuswirtschaft am Golf von Mexiko.
BP verwies darauf, dass der Plattform-Besitzer Transocean für die Instandhaltung der betroffenen Vorrichtung zuständig gewesen sein. Transocean wiederum gab an, man habe den Teil noch kurz vor der Explosion überprüft und für fehlerfrei befunden.
Hayward nach Russland
Der wegen eines Segeltörns mitten in der
Krise heftig kritisierte BP-Chef Tony Hayward will unterdessen das Vertrauen
in die Zukunft des britischen Ölkonzerns wiederherstellen. Deshalb wolle er
den russischen Präsidenten Dmitri Medwedew besuchen, berichtete die
"Financial Times" am Montag. Russland gehört zu den lukrativsten
Einsatzgebieten von BP. Hayward wolle den Geschäftspartnern dort zeigen,
dass das Unternehmen wegen der Ölkrise im Gold von Mexiko keinesfalls
kollabieren werde, hieß es. Der Besuch sei allerdings noch nicht endgültig
bestätigt.
BP-Aktie sackt ab
Die Rechnung für BP steigt währenddessen
stetig. Am Montag gab das Unternehmen bekannt, dass sich die Kosten für den
Kampf gegen die Ölpest sich mittlerweile auf rund zwei Milliarden US-Dollar
(1,6 Milliarden Euro) belaufen.
Auch der Druck an der Börse steigt weiter nach der zwischenzeitlichen Erholung vergangene Woche: Zur Eröffnung der Londoner Börse am Montag sank der Wert der BP-Aktie um mehr als drei Prozent auf rund 346,30 Pence.