Protokoll des Schul-Massakers

Schock, Trauer und Entsetzen in den USA nach dem Massaker in der Sandy-Hook-Volksschule in Newtown: Killer Adam Lanza (20) ermordete Freitagabend 20 Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahren, tötet sieben Lehrer, darunter seine Mutter und die Schuldirektorin.

Motiv: Ein Streit in der Schule vor drei Tagen

„Unsere Herzen sind gebrochen“, weint Präsident Obama im Weißen Haus. Die Polizei in Newtown teilte mit, dass alle Opfer identifiziert wurden. Ihre Fotos verstärken das Trauma der Nation. Samstagabend die erste Info zu einem möglichen Motiv: Drei Tage vor der Bluttat soll Lanza einen Streit in der Schule gehabt haben. Als er später eine Waffe kaufen wollte, wurde ihm das wegen fehlender Papiere verweigert.

Freitag, 8.10 Uhr: Irrer Täter erschießt Mutter

Das Blutbad beginnt Freitag früh, als Lanza nach einem Streit seine Mutter Nancy im eigenen Haus tötet. Dann fährt er mit ihrem Wagen zur Volksschule, wo seine Mutter arbeitet. Mit dabei hat er drei Waffen: Zwei Pistolen – eine österreichische Glock, Kaliber 9 mm, eine deutsche Sig Sauer – und ein Bushmaster-Jagdgewehr, Winchester-Kaliber 233. Er trägt Schwarz und eine kugelsichere Weste.

9.30 Uhr: Für die Schüler beginnt der Unterricht

Für 700 Schüler beginnt einer der letzten Schultage vor den Weihnachtsferien. Vor Wochen war ein neues Sicherheitssystem installiert worden. Nach 9.30 Uhr dürfen Besucher nur nach Personen-Check durch die Eingangstür. Doch das Personal kennt Lanza: Seine Mutter arbeitet dort als Teilzeitlehrerin. Er geht in Richtung Schulbüro, wo Direktorin Dawn Hochsprung mit Eltern spricht. Plötzlich fallen Schüsse.

9.35 Uhr: Killer Lanza richtet 20 Kinder hin

Die Direktorin sieht nach und wird sofort erschossen. Lehrerin Natalie Hammond (40) verbarrikadiert mit dem Körper die Tür zur Klasse. Sie wird am Arm und am Fuß getroffen. Auch Psychologin Mary Sherlach stirbt. Lanza tritt um 9.35 Uhr in eine Klasse, erschießt die Lehrerin. Binnen Minuten massakriert er 20 Kinder – es sind Hinrichtungen aus nächster Nähe. Jemand dreht die Schul-Sprechanlage auf und rettet damit viele: Jetzt sind im ganzen Gebäude Schüsse und Schreie zu hören. Lehrer weisen die Kinder an, sich im Kleiderkasten zu verstecken, in Büros zu flüchten oder still in einer Ecke zu kauern. Ein Kind erzählt, dass draußen jemand „Fuck you!“ schrie, wahrscheinlich Lanza. Dann: „Bitte nicht schießen!“ Doch die Rufe werden leiser, der Mörder hat in zwei Klassen nun alle erschossen. Er mordet mit Präzision: Von 27 Schussopfern überlebte nur eines.

10.00 Uhr: Der Mörder bringt sich selbst um

Um 10 Uhr tötet Lanza sich selbst. Hunderte verharren bis zur erlösenden Nachricht über die Sprechanlage: „Ihr seid sicher.“ Spezialeinheiten bringen die Kinder vorbei am Tatort voll Leichen.

Vor der Schule umarmten Eltern ihre Kinder. Doch viele Mütter und Väter warten vergebens …