Kölner Silvesternacht

Prozess wegen sexueller Nötigung

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Ein halbes Jahr nach den massenhaften Übergriffen in der Kölner Silvesternacht müssen sich zwei Männer wegen des Verdachts sexueller Nötigung vor Gericht verantworten. Der Prozess gegen die beiden 21 und 26 Jahre alten Männer beginnt an diesem Donnerstag.

Zwar hatte es in Köln bereits im Mai eine Anklage wegen eines Sexualdelikt aus der Nacht gegeben. Damals ging es aber um eine versuchte sexuelle Nötigung - und der Angeklagte wurde freigesprochen, weil ihn das Opfer in der Verhandlung nicht wiedererkannte.

Gesicht des Opfers abgeleckt

In dem neuen Verfahren müssen sich nach Angaben des Kölner Amtsgerichts ein Algerier und ein Iraker verantworten. Die zwei Männer sollen mit späteren Opfern zunächst Fotos gemacht haben. Dann wurden die beiden Frauen voneinander getrennt und von Männergruppen umringt. Einer Frau wurde dabei laut Anklage in den Schritt und an den Po gefasst. Ein Täter habe zudem das andere Opfer geküsst und dessen Gesicht abgeleckt.

500 Anzeigen wegen Sexualstraftaten

Mehr als 1.100 Anzeigen sind wegen der Silvester-Ereignisse bei der Kölner Staatsanwaltschaft eingegangen, etwa 500 davon wegen Sexualstraftaten. Bisher gab es Urteile gegen 14 Angeklagte, von denen zehn noch nicht rechtskräftig sind. Diese Rechtssprüche ergingen unter anderem wegen Diebstahls - noch keiner wegen eines Sexualdelikts. Die Beweislage gilt als sehr schwierig, da auf dem Platz vor dem Hauptbahnhof chaotische Zustände herrschten.
 

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