Neonazi schlug zwei Frauen im TV - Täter flieht vor laufenden Kameras.
Vor den Wahlen in Griechenland liegen die Nerven blank: Im griechischen TV schlug ein Neonazi-Politiker eine politische Konkurrentin nieder. Dann flüchtete er.
Athen. In Griechenland herrscht nur wenige Tage vor der entscheidenden Wahl (17. Juni) das totale Polit-Chaos. Alles deutet auf ein Patt zwischen den Konservativen (ND) und den Radikalen Linken (SYRIZA) hin.
Höhepunkt bzw. Tiefpunkt der Polit-Nervenschlacht: Bei einer Polit-Diskussion im TV eskaliert die Lage. Ilias Kasidiaris, der Sprecher der Neonazi-Partei „Goldene Morgenröte“ (bekam bei der letzten Wahl 6,9 %) flippt völlig aus. Brüllt herum.
Die SYRIZA-Politikerin Rena Dourou merkt an, dass der Neonazi angeblich vor fünf Jahren an einem bewaffneten Raubüberfall beteiligt gewesen sei (das Gerichtsverfahren beginnt am Montag). Der Finsterling steht auf, brüllt weiter.
Dann leert Kasidiaris ein Glas Wasser über die Politikerin. Er wendet sich an eine Vertreterin der Kommunisten (KKE) und holt aus: Zwei Ohrfeigen und ein Faustschlag mit voller Wucht. Der Schläger stürmt aus dem Studio. Die Polizei sucht ihn per Haftbefehl …
Attacke
Die Übergangsregierung verurteilte den Vorfall. „Diese Attacke ist ein Angriff gegen jeden demokratischen Bürger“, zeigte sich Übergangspremier Dimitris Tsiodras empört. SYRIZA teilte in einer Aussendung mit, die Attacke habe die Faschisten-Partei als das gezeigt, was sie wirklich sei, das „wahre Gesicht dieser kriminellen Organisation“.