Amoklauf
Psycho drohte seinem Opfer
12.01.2011Verschwörungsfanatiker Loughner verletzte die Demokratin Giffords schwer.
Amerika steht wieder hinter Präsident Barack Obama. Nach dem Attentat auf die Abgeordnete Gabrielle Giffords mit sechs Toten schnellten seine Umfragewerte in die Höhe. Bei der am Mittwoch abgehaltenen Trauerfeier für die Opfer im Festsaal der University of Arizona wollte der Präsident in einer 15 Minuten langen Rede die Hinterbliebenen trösten und nachdrücklich zur nationalen Einheit aufrufen.
Palin schlägt zurück
Ungeachtet der Trauer geht der Politstreit weiter: Die wegen ihrer Gewaltrhetorik unter Beschuss geratene Tea-Party-Ikone Sarah Palin feuerte Stunden vor der Trauerfeier zurück: Sie attackierte Liberale und Medien in einem Video. Diese würden die Tragödie zur „Verleumdung“ ihrer Person missbrauchen.
Immerhin spendet in diesem vergifteten Klima ein rührendes Bild Trost: Der Ehemann der angeschossenen Abgeordneten Gabrielle Giffords, NASA-Astronaut Mark Kelly, sitzt an ihrem Krankenbett und hält zärtlich ihre Hand. Die Demokratin ist laut Ärzten trotz des Kopfschusses außer Lebensgefahr. Sie kann schon ohne Maschine atmen.
Grausiger Drohbrief
Grimmige Details gibt es über den Täter: In Loughners Zuhause fanden die Ermittler einen Drohbrief gegen Gabrielle Giffords mit den Hassworten „Stirb, du Schlampe!“.
Die Bluttat wird auch zum Behördenskandal: Die Polizei hatte das Haus seiner Eltern, in dem er lebte, mindestens zweimal vor der Attacke wegen anderer Vergehen besucht.
Auch das College, in dem Loughner im vergangenen Jahr studierte, meldete sein irres Verhalten nie der Polizei. Und das, obwohl er fünf Mal so ausgerastet war, dass die Uni-Cops in seine Klasse ausrücken mussten.
Run auf die Glock
Die Eltern des Todesschützen entschuldigten sich in einer ersten schriftlichen Stellungnahme: „Wir verstehen nicht, wie das passieren konnte.“ Waffennarren in Arizona räumen unterdessen die Regale mit dem Tatwaffenmodell Glock 19 leer. Die Umsätze stiegen um 60 Prozent. Die Pistolenfans befürchten strengere Waffengesetze.