Vorwürfe

Putin attackiert Obama: "Erpressung"

16.10.2014

Russischer Präsident wirft US-Amtskollegen feindselige Einstellung vor.

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Russlands Staatschef Wladimir Putin hat vor seiner Reise zum Europa-Asien-Gipfel (ASEM) in Mailand US-Präsident Barack Obama mit harschen Worten kritisiert. Mit Blick auf die Wirtschaftssanktionen gegen Russland könne die Einstellung der USA nur als "feindselig" bewertet werden, hieß es in einer am Mittwochabend vom Kreml veröffentlichten Erklärung Putins.

"Wir hoffen, unsere Partner begreifen die Rücksichtslosigkeit der Erpressungsversuche gegen Russland", erklärte Putin. Jeder müsse verstehen, dass ein Zerwürfnis zwischen zwei großen Atommächten Folgen für die Stabilität habe.

Treffen in Mailand

Putin soll am Freitag in Mailand mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko zusammenkommen, um über eine Lösung des Konflikts in der Ostukraine zu sprechen. "Es hat sich eine echte Gelegenheit aufgetan, die militärischen Konfrontationen, im Grunde einen Bürgerkrieg, zu stoppen", erklärte Putin. Er rief Kiew zu einem "internen Dialog mit der Beteiligung von Vertretern aller Regionen und aller politischen Kräfte" auf. Am Samstag hatte Putin den Abzug von mehr als 17.000 Soldaten angeordnet, die seit Monaten für Manöver an der Grenze zur Ukraine waren.

USA verantwortlich

Für den Konflikt in der Ukraine machte Putin die USA verantwortlich. "Washington hat die Maidan-Proteste aktiv unterstützt und warf Russland vor, eine Krise zu provozieren, als seine Schützlinge in Kiew mit ihrem rabiaten Nationalismus bedeutende Teile der Ukraine gegen sich aufbrachten", erklärte Putin. Er warnte vor weiteren Sanktionen. Jeder Versuch, Russland zu erpressen, erschwere nur den Dialog. Bei der UN-Generalversammlung im September in New York hatte Obama seinerseits eine "russische Aggression" als eine der größten Bedrohungen für den Weltfrieden bezeichnet.

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