Nach Jet-Abschuss
Putin: "Das wird die Türkei noch bereuen"
03.12.2015
In seiner Rede an die Nation droht er der Türkei massiv.
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Die russische Regierung hat auf den Abschuss des russischen Su-24-Kampfjets mit harten Strafmaßnahmen geantwortet. Bei seiner Rede zur Lage der Nation hat Präsident Wladimir Putin nun der Türkei massiv gedroht: "Ein Verrat ist immer eine Schmach. Wir wissen ganz genau, wer unseren Flieger abgeschossen hat", sagte Putin. "Wer glaubt, dass es bei Wirtschaftssanktionen bleibt, der irrt sich gewaltig."
Der Kreml sei bereit gewesen über sensible Fragen zu diskutieren, doch die türkische Regierung habe das abgelehnt. "Vielleicht weiß nur Allah, warum sie das gemacht haben. Allah beschloss, die regierende Clique in der Türkei zu bestrafen, und hat sie um den Verstand gebracht", sagte Putin
"Verbrecherisches Business mit Verbrechern"
Putin holte noch weiter gegen die Türkei aus: "Die Banditen dürfen keinen Unterschlupf bekommen." Es dürfe kein "verbrecherisches Business mit den Verbrechern" geben, so der russische Präsident. "Wir wissen, wer sich in der Türkei das Geld in die Taschen steckt." Er wisse zudem, dass sich Terror-Kämpfer in der Türkei versteckt haben, die in den neunziger und 2000er Jahren von dort aus tätig waren.
Terrorgefahr
Putin warnte außerdem vor der bestehenden Terrorgefahr aus Syrien. Am Anfang seiner Rede erinnerte er in Moskau an die Anschläge, die in den vergangenen Jahren Russland getroffen haben. "Eine besondere Gefahr geht heute von den Kämpfern aus, die sich in Syrien angesammelt haben", sagte er vor Amts- und Würdenträgern im Kreml. Eine Schweigeminute erinnerte an die gefallenen Soldaten und russichen Bürger, die durch Terrorismus gestorben sind.
Wichtiger Einsatz in Syrien
Weiters betonte er die Wichtigkeit des russischen Einsatzes in Syrien. Die Einmischung von außen habe nur Chaos geschaffen. Länder wie der Irak oder Syrien leiden darunter. Wohingegen russische Streitkräfte mit der Zustimmung von Baschar al-Assad erfolgreich gegen den Terror kämpfen.
Türkei: "Lügen der sowjetischen Propagandamaschinerie"
Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu bezeichnete die Anschuldigungen Moskaus gegen seine Regierung in Bezug auf ihre Verwicklung im Syrien-Krieg als "Lügen der sowjetischen Propagandamaschinerie". "Niemand schenkt den Lügen der sowjetischen Propagandamaschinerie Beachtung", sagte Davutoglu nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu in Ankara. "Die sowjetischen Charaktereigenschaften Russlands, die von den Sowjets übrig geblieben sind und von denen wir dachten, sie hätten sie in den letzten 20 bis 25 Jahren nach dem Kalten Krieg vergessen, kommen nach und nach ans Tageslicht."
Außenminister treffen sich
Der russische Außenminister Sergej Lawrow will am Donnerstag mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu zusammenkommen. Das Gespräch solle um 15.30 Uhr (MEZ) am Rande eines Treffens der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in der serbischen Hauptstadt Belgrad stattfinden. Es ist das erste hochrangige bilaterale Treffen seit dem Flugzeugabschuss.