Vowurf: Moskau steckt hinter Fake News zu Bundeswehr.
Die litauische Präsident Dalia Grybauskaite hat Russland direkt für die Verbreitung des Berichts über eine angebliche Vergewaltigung durch einen deutschen Soldaten in Litauen verantwortlich gemacht. "(...) wir wissen, wer dahinter steht. Es ist natürlich Russland, das verärgert über die Stationierung der NATO-Soldaten auf unserem Boden ist", sagte sie am Samstag in München.
Sie warf Russland am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz vor, Propagandamethoden wie zu Zeiten des Sowjet-Geheimdienstes KGB zu verwenden. In sozialen Netzwerken in Litauen war verbreitet worden, dass sich Deutsch sprechende Männer an einer 15-Jährigen in Litauen vergangen haben sollen. Die litauische Regierung widersprach dem Bericht sofort.
"Ich denke, dass die Geschichte so schnell nach der Stationierung der deutschen Soldaten in unserem Land kam, zeigt, wie verärgert Russland ist", sagte Grybauskaite. "Aber es zeigt auch, wie richtig die Entscheidung des NATO-Gipfels in Warschau war, unsere Abschreckung im Baltikum zu erhöhen."
Die litauischen Behörden und auch Medien hätten sehr schnell reagiert und aufgeklärt, dass es sich um eine Falschnachricht handelte. Sie glaube nicht, dass mit einer ähnlichen Geschichte nun NATO-Soldaten in den anderen baltischen Staaten diskreditiert werden sollten. "Es wird kreativere Versuche geben. Aber es wird sie geben", sagte Grybauskaite. Es gebe noch eine Untersuchung, über welche Server die Meldungen gelaufen seien.
Zuvor hatten bereits der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses und der estnische Außenminister Russland Desinformation in dem litauischen Fall vorgeworfen. Die NATO verlegt derzeit größere Truppenverbände nach Osteuropa. Die Kampfbataillone in Polen, Litauen, Lettland und Estland sollen Russland vor einem Eingreifen wie 2014 in der Ukraine abhalten. Deutschland führt das Bataillon in Litauen.