Es wird das letzte Duell zwischen dem russischen Präsidenten und dem Kreml-Kritiker sein - Nawalnys Beerdigung diese Woche.
Am 16. Februar ist der Putin-Kritiker in einer russischen Strafkolonie gestorben. Erst einige Tage später haben die Behörden seinen Leichnam der Familie übergeben. Nawalnys Unterstützer wollen ihn jetzt in der russischen Hauptstadt Moskau beerdigen. Die Sprecherin von Nawalnys Team, Kira Jarmysch, schreibt auf "X" (Twitter): „Wir suchen einen Saal für eine öffentliche Verabschiedung von Alexej. Zeitpunkt: Ende dieser Arbeitswoche. Wenn Sie einen geeigneten Ort haben, kontaktieren Sie uns bitte.“
Since yesterday we have been looking for a place where we can organize a farewell event for Alexey. We have called most of the private and public funeral agencies, commercial venues and funeral halls.
— Кира Ярмыш (@Kira_Yarmysh) February 27, 2024
Some of them say the place is fully booked. Some refuse when we mention the…
Natürlich ist den Unterstützern des Kreml-Kritikers eines klar: Putin und seine Gefolgschaft möchten um jeden Preis eine würdevolle, öffentliche Bestattung verhindern. Maria Pevchikh, Chefin von Nawalnys „Anti-Korruptionsfonds“, sagt: "Sie fürchten das sehr". Eine „Veranstaltung, auf der man zum Grab kommen, Blumen niederlegen und Abschied nehmen kann“, sei für den Kreml ein Dorn im Auge.
Putins Horror-Szenario
Das "Worst-Case-Szenario" für die Behörden wäre es, wenn viele Menschen zu Nawalnys Beerdigung kommen würden - der Tod von Nawalny könnte ein Zeichen für die Anti-Putin-Bewegung werden - und das nur ein paar Wochen vor der Präsidentschaftswahl, die Mitte März stattfinden wird. Ein großer Trauerzug könnte sich durch Moskau bewegen - solche Bilder möchte Präsident Putin auf alle Fälle vermeiden. Der russische Präsident wisse trotzdem genau, dass man „Menschen nicht auf dem Friedhof festnehmen“ könne. Diese Bilder wären der russischen Bevölkerung sehr schwer zu vermitteln.
Witwe von Nawalny weiß das wahre Mordmotiv
Das Team von Nawalny hat währenddessen eine Video-Botschaft veröffentlicht, bei der das wahre Mordmotiv enthüllt werden soll. In diesem Statement heißt es, dass Nawalny kurz vor einem Gefangenenaustausch stand - diesen Deal soll Putin sogar persönlich vorverlegt haben. Putin fürchtete laut dieser Videobotschaft Nawalny zu sehr, weshalb er ihn aus dem Weg räumen lassen musste. Witwe Julia Nawalnaja sagt dazu: „Ich habe Ihnen gesagt, dass wir genau wissen, weswegen Putin Alexej getötet hat. Dies ist die Antwort auf diese Frage. Und wir werden definitiv herausfinden, wer genau dieses Verbrechen ausgeführt hat und wie es genau ausgeführt wurde“.