Todesursache ungeklärt
Putin-Gegner Beresowski ist tot
23.03.2013Russischer Oligarch war prominenter Kritiker von Präsident Putin.
Der russische Oligarch Boris Beresowski hat nach den Worten seines russischen Anwalts Alexander Dobrowinski Selbstmord begangen. "Ich habe aus London einen Anruf erhalten, in dem mir gesagt wurde, dass Beresowski sich umgebracht hat", sagte Dobrowinski am Samstag dem Sender Rossia 24, ohne zu erläutern, wer ihn aus London anrief. Beresowski sei zuletzt in einem "furchtbaren Zustand" und "völlig überschuldet" gewesen, sagte Dobrowinski. Er habe seine Kunstschätze und andere Dinge verkaufen müssen. Bei Freunden habe er sich Geld für ein Flugticket leihen wollen.
Zunächst hatte der Sprecher Beresowskis in Großbritannien, Tim Bell, den Tod Beresowskis bekannt gegeben. Beresowski sei am Samstag in seinem Haus in Surrey im Süden Englands gestorben, sagte Bell. Laut britischen Medienberichten wurde Beresowski in seinem Haus tot aufgefunden. Die britische Polizei erklärte, sie habe eine Untersuchung zu den Todesumständen eingeleitet. "Sein Tod wird derzeit als ungeklärt betrachtet und eine vollständige Untersuchung ist angelaufen", erklärte die Polizei. Die Leiche des 67-Jährigen sei in Ascot gefunden worden.
Putin-Kritiker
Die russischen Behörden warfen Beresowski im vergangenen Jahr Anstiftung zu "massiven Störungen" vor, nachdem er im April dazu aufgerufen habe, die Rückkehr Wladimir Putins in den Kreml zu verhindern. Beresowski habe die russischen Bürger öffentlich zu "massiven Störungen" aufgefordert, die von Gewalt begleitet gewesen seien. Damit habe er auf "illegale" Weise versucht, die Vereidigung Putins zum Präsidenten zu verhindern.
Beresowski hatte damals in einem offenen Brief denjenigen eine finanzielle Belohnung angeboten, die "den gefährlichen Kriminellen Putin stoppen". Seine Landsleute rief er auf, den Festzug Putins anlässlich dessen Vereidigung am 7. Mai am Einzug in den Kreml zu hindern. Der Brief war zunächst auf der Seite des russischen Radiosenders Moskauer Echo veröffentlicht, später aber wegen einer angedrohten Strafverfolgung von dort entfernt worden. Er war dann aber weiterhin über Beresowskis Blog einsehbar.