US-Geheimdienstbericht

Putin ordnete Beeinflussung von US-Wahl an

06.01.2017

Mittels Kampagne zur Diskreditierung Clintons.

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© AFP
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Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Einschätzung der US-Geheimdienste eine Kampagne angeordnet, um dem republikanischen Kandidaten Donald Trump zum Sieg bei der Präsidentenwahl zu verhelfen. Zu dieser Einschätzung kommen CIA, FBI und NSA in einem Bericht, der am Freitag veröffentlicht wurde.

"Unserer Einschätzung zufolge strebten Putin und die russische Regierung danach, Trumps Chancen zu erhöhen, indem sie Hillary Clinton diskreditieren", heißt es in dem Bericht. Außerdem sollte durch die Kampagne der Glauben der Öffentlichkeit in den demokratischen Prozess der USA untergraben werden.

Russische Geheimdienste haben Operationen gegen mehrere Ziele im Zusammenhang mit der Wahl durchgeführt, einschließlich die beiden großen Parteien. Mit "großer Sicherheit" habe der russische Militärgeheimdienst die durch Cyberangriffe gegen die Demokratische Partei Clintons erhaltenen Informationen an die Enthüllungsplattform Wikileaks weitergeleitet, heißt es in dem Bericht. Die von Wikileaks veröffentlichten Dokumente enthielten "keine offenkundigen Fälschungen".

Die russischen Operationen hätten sich auch auf mehrere Wahlkommissionen bezogen. Nicht betroffen gewesen seien dabei Systeme zur Stimmenauszählung, betonten die Geheimdienste. Man habe auch keine Einschätzung vorgenommen zu den konkreten Auswirkungen der russischen Aktivitäten für den Wahlausgang.

Die Regierung des scheidenden Präsidenten Barack Obama macht Moskau für Hackerattacken auf Computer der Demokraten verantwortlich. Der nationale Geheimdienstdirektor James Clapper hatte schon am Donnerstag durchblicken lassen, dass er Putin persönlich für den Urheber der Angriffe hält. Der Kreml wies die Vorwürfe zurück.

Der künftige US-Präsident Trump zweifelte die Geheimdiensterkenntnisse in den vergangenen Tagen wiederholt an. Kurz vor der Veröffentlichung des Geheimdienstberichts bekräftigte er seine Meinung, dass die Angriffe keine Auswirkung auf das Ergebnis der Präsidentschaftswahl gehabt hätten. Zugleich kündigte er ein Sofortprogramm für die Abwehr von Cyberangriffen an. Dieses soll innerhalb von 90 Tagen starten.

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