NATO meldet "umfangreiche" russische Luftwaffenaktivitäten in Europa.
Die NATO hat "umfangreiche" russische Luftwaffenaktivitäten in Europa beobachtet. Innerhalb von zwei Tagen seien Langstreckenbomber und Kampfjets zu "Manövern" über der Ostsee und der Nordsee sowie über dem Schwarzen Meer im Einsatz gewesen, erklärte die Nordatlantische Allianz am Mittwoch in Brüssel. Von vier Orten seien NATO-Flugzeuge aufgestiegen, um die russischen Kampfverbände abzufangen.
Video: ein russischer Kampfjet in Aktion
Wie die NATO mitteilte, wurden am Dienstag und Mittwoch in internationalem Luftraum über der Ostsee, der Nordsee und dem Schwarzen Meer insgesamt vier Gruppen von mehreren Kampfjets und Langstreckenbombern registriert. Demnach wurden die Flugzeuge während der gesamten Dauer ihrer Flüge von Kampfjets verschiedener NATO-Staaten begleitet und von der NATO-Luftraumüberwachung verfolgt.
Die russische Militärmaschinen hätten teilweise keine Flugpläne an die zivilen Luftfahrtbehörden übermittelt und keinen Funkkontakt mit ihnen gehalten, was eine Gefahr für den zivilen Flugverkehr darstelle, erklärte die NATO. Demnach wurden seit Jahresbeginn in mehr als 100 Fällen russische Flugzeuge abgefangen, was rund drei Mal mehr sei als 2013. Die Entsendung von Kampfjets ist Standard, wenn sich nicht identifizierte Flugzeuge dem NATO-Luftraum nähern.
Die NATO sprach von ungewöhnlich umfangreichen russischen Manövern im europäischen Luftraum. Angesichts der Ukrainekrise zeigt auch die NATO seit einigen Monaten verstärkt Flagge in der Region.
Damit will sie ein Zeichen der Solidarität mit ihren östlichen Mitgliedstaaten setzen, die sich angesichts der Annexion der Krim durch Russland und der Kämpfe in der Ostukraine von Russland bedroht fühlen. In der vergangenen Woche war nach NATO-Angaben ein russisches Aufklärungsflugzeug bei Estland in den Luftraum des Bündnisses eingedrungen.