Ein neuer Affront belastet die russisch-türkischen Beziehungen weiter.
Die äußerst angespannte Situation zwischen Russland und der Türkei erreicht eine neue Stufe. Nachdem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die Türkei spitzt sich die Lage immer weiter zu. Neuer Höhepunkt in den bilateralen Streitigkeiten: Putin schickt Kampf- und Transporthubschrauber in unmittelbare Nähe der türkischen Grenze.
Hubschrauber und Kampfjets als Provokation
Russland besitzt eine Militärbasis nahe der armenischen Hauptstadt Eriwan, nicht unweit der türkischen Grenze. Hier stehen ab sofort kampffähige Hubschrauber der russischen Armee, wie das Verteidigungsministerium Russlands bestätigt. Sieben Helikopter der Typen Mi-24P und Mi-8MTseien demnach zum Stützpunkt Erebuni verlegt worden. Und die dürften in bester Gesellschaft sein, schließlich warten dort, laut Angaben, bereits drei weitere russische Kampfjets.
Putin droht Türkei
Putin will die Türkei provozieren und daraus macht er auch keinen Hehl. In seiner Rede zur Lage der Nation hat er seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan unschön gedroht, dass sein Land den Abschuss noch „bereuen“ werde.
„Wir werden niemals vergessen“
Zuvor hatte Wladimir Putin bereits scharfe Wirtschaftssanktionen über die Türkei verhängt, doch dabei soll es nicht bleiben. „Wir werden diese Komplizenschaft mit Terroristen niemals vergessen. Wir haben Verrat immer als eine der niedrigsten Taten betrachtet“, sagte Putin. „Wir wissen, was getan werden muss“, meint er in seiner Rede.
Wilde Anschuldigungen
Putin hatte den Abschuss des Kampfjets als „Messer im Rücken“ bezeichnet und forderte eine Entschuldigung von Erdogan. Der lehnte ab und seither nimmt das Übel kein Ende.
Der Kreml warf Erdogans Familie vor, gemeinsame Geschäfte mit dem IS zu betreiben, konnte dies aber bisher noch nicht beweisen. Erdogan sprach von „Verleumdungen“, und betonte, sein Land werde auch andere Energielieferanten finden, sollte Russland den Gashahn zudrehen.
Einmischung in Türkei-Irak-Konflikt
Mittlerweile mischt sich Russland auch in die außenpolitischen Konflikte der Türkei ein. So hatte der Irak Ankara ein Ultimatum gestellt, welches binnen 48 Stunden einen Abzug der türkischen Truppen in der Stadt Mossul forderte. Nun kritisiert auch Moskau den Einsatz scharf. Es sei nicht hinnehmbar, dass sich türkische Truppen ohne Genehmigung der irakischen Regierung dort stationieren.
Putin zieht Türkei vor UN-Sicherheitsrat
Ankara sieht die Vorkommnisse anders. Laut der türkischen Regierung handle es sich bei den Truppen lediglich um Militärausbilder für kurdische Peschmerga-Kämpfer. Das Programm laufe bereits seit Monaten. Russland sieht das nicht so und will den Fall nun vor den UN-Sicherheitsrat bringen.