Assad-Aus

Putin unter Druck: Bröckelt jetzt sein Imperium?

10.12.2024

Syrien war für den Kreml extrem wichtig. Assads Fall beschädigt nicht nur Putins Glaubwürdigkeit. 

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Der Sturz des von Russland unterstützten syrischen Machthabers Bashar al-Assad erschüttert laut dem US-Institut für Kriegsstudien (ISW) die Glaubwürdigkeit von Kremlchef Wladimir Putin bei dessen Verbündeten. Putin habe autoritäre Machthaber in mehreren Ländern vor Protesten gegen ihre Herrschaft geschützt, um sein Ziel einer multipolaren Weltordnung mithilfe ausländischer Partner zu befördern und die Stellung der USA zu untergraben, heißt es in einer Lageeinschätzung.

Glaubwürdigkeit

"Russlands Unfähigkeit oder bewusster Verzicht darauf, Assads Regime trotz des schnellen Vorrückens der Oppositionskräfte im ganzen Land zu stärken, wird auch Russlands Glaubwürdigkeit als verlässlicher und effektiver Sicherheitspartner in der ganzen Welt beschädigen", heißt es in der Analyse. "Das wiederum wird negative Folgen für Putins Fähigkeit haben, weltweite Unterstützung für sein Wunschziel einer multipolaren Weltordnung zu sammeln."

Assad selbst - dem Russland nach der Flucht aus Syrien laut Kreml-Darstellung "aus humanitären Gründen Asyl gewährt" haben will - möge zwar überlebt haben, kommentiert das ISW. Das eigentliche Ziel, Assads Machtverlust zu verhindern, habe Moskau aber nicht erreicht. Fraglich sei auch, inwiefern Russland seine strategisch wichtige Militärpräsenz in der Region nun aufrechterhalten könne. Die russische Einflussnahme zugunsten Assads seit 2015 dürfte es den Russen laut ISW massiv erschweren, einen guten Draht zu den erstarkten Oppositionskräften im Land zu knüpfen.

Putins Ziel wackelt

Durch den Sturz Assads wackelt nun auch Putins Ziel einer multipolaren Weltordnung. „Syrien war logistisch für Russland äußerst bedeutsam, um im Mittleren Osten und afrikanischen Staaten präsent zu sein“, so Außenpolitik-Professor Thomas Jäger von der Uni Köln. „Nun stellen sich die Regierungen von Teheran bis in die Sahelzone die Frage, ob sie bei Putin gut aufgehoben sind“, so der Experte zur BILD.

Aber: Russland ist in der Ukraine in der Offensive. Kann Putin dort einen Erfolg verbuchen, würde sein Ansehen wieder enorm steigen. Der Konflikt in der Ukraine ist für Moskau auch vielfach wichtiger als jener in Syrien. 

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