Der russische Präsident Wladimir Putin hat vor einem ''katastrophalen Anstieg'' der Zahl getöteter Zivilisten im Gazastreifen und einer Ausweitung des Konflikts gewarnt.
In Telefonaten mit Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas, dem syrischen Machthaber Bashar al-Assad, dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi und dem ägyptischen Staatschef Abdel Fattah al-Sisi habe Putin am Montag seine Besorgnis über "eine Verschärfung einer humanitären Krise" in Gaza gewarnt.
Putin und alle seine Gesprächspartner forderten den Angaben zufolge eine sofortige Waffenruhe und eine humanitäre Feuerpause, um im Gazastreifen Hilfe leisten zu können. Putin erklärte sich demnach bereit, "die Bemühungen mit allen konstruktiven Partnern zu koordinieren, um die Kampfhandlungen so schnell wie möglich zu beenden und die Lage zu stabilisieren".
Putin telefonierte mit Netanyahu
Im Anschluss telefonierte Putin zum ersten Mal seit dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu. In dem Telefongespräch habe er Netanyahu über "die wesentlichen Punkte" seiner Telefonate mit Abbas, Assad, Raisi und al-Sisi informiert, teilte der Kreml mit.
Russland hat schon mehrfach zu Gesprächen über eine Beilegung des Konflikts zwischen Israel und der Hamas aufgerufen. Der Kreml pflegt traditionell gute Beziehungen sowohl zu Israel als auch zu den Palästinensern. Die Verbindungen zu Israel allerdings wurden durch Moskaus Offensive in der Ukraine belastet. Zu den weiteren Verbündeten Moskaus in der Region zählen auch Syrien, Ägypten und der Iran.
Blinken traf Netanyahu und Herzog
Zuvor war US-Außenminister Antony Blinken am Montag zum zweiten Mal binnen weniger Tage mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und Israels Präsident Yitzhak Herzog zusammengekommen. Bereits am Donnerstag hatte Blinken die beiden in Israel getroffen. Danach war er nach Katar, Saudi-Arabien, in die Vereinigten Arabischen Emirate und nach Ägypten gereist und hatte unter anderem Abbas getroffen.
Außerdem gab es Meetings mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman und al-Sisi. Im Gespräch mit Netanyahu habe Blinken von seinen Gesprächen in der Region berichtet und ein Update zur Lage in Israel erhalten, teilte das Außenministerium in Washington mit. Mit Netanyahu und Herzog habe er über den Schutz von Zivilisten und die Bemühungen um die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln gesprochen.