Neue Offensive
Putin will ISIS jetzt endgültig vernichten
16.11.2016
Russland setzt dazu erstmals in der Geschichte seinen Flugzeugträger ein.
Das russische Militär hat eine neue Luftoffensive in Syrien gestartet. "Russland hat mit einer groß angelegten Operation gegen Terroristen in den Provinzen Idlib und Homs begonnen", sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Dienstag bei einem Treffen mit Präsident Wladimir Putin in Sotschi.
Russlands gefährlichste Waffe
Nach Wochen ohne Luftangriffe wurden auch die von Rebellen gehaltenen Teile im Osten Aleppos wieder von schweren Bombardements erschüttert, wie Beobachter und Aktivisten berichteten.
An den massiven Militärschlägen seien auch russische Kriegsschiffe im östlichen Mittelmeer beteiligt. So habe die Fregatte "Admiral Grigorowitsch" Marschflugkörper vom Typ Kalibr abgefeuert, sagte Schoigu der Agentur Interfax zufolge. Vom Flugzeugträger "Admiral Kusnezow" seien Kampfbomber vom Typ Suchoi Su-33 aufgestiegen.
Die Provinz Idlib wird überwiegend von einem islamistisch geführten Rebellenbündnis kontrolliert. Mindestens vier Städte in der Region seien von Angriffen getroffen worden, teilte die islamistische Rebellengruppe Nur al-Din al-Senki mit.
14 Angriffe auf Aleppo
Auf Aleppo wurden mindestens 14 Angriffe geflogen, sagte ein Sprecher der Rettungshelfer von der Organisation Weißhelme. Dabei seien wenigstens vier Menschen, unter ihnen zwei Kinder, getötet worden. Rebellen identifizierten die Flugzeuge als Kampfjets russischer Bauart.
In den vergangenen Monaten hatte das syrische Regime die Aufständischen im Osten Aleppos mit russischer Hilfe mit den schwersten Luftangriffen im gesamten Bürgerkrieg überzogen. Die Stadt gilt als wichtigstes Schlachtfeld zwischen Regierungstruppen und Rebellen in Syrien. Im Osten der Stadt sollen sich bis zu 300.000 Zivilisten aufhalten.
Regimenahe syrische Medien hatten in den vergangenen Tagen berichtet, eine große Offensive auf Aleppo mit Flugzeugen und Bodentruppen stehe bevor. Zivilisten und Kämpfer waren aufgefordert worden, die Stadt zu verlassen. Ärzte ohne Grenzen (MSF) bekräftigte unterdessen, dass es für die Menschen im belagerten Ostteil keinen Weg nach draußen gebe. Hilfslieferungen könnten demgegenüber nicht zu den Notleidenden in der Stadt gelangen.
Der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und das Welternährungsprogramm (WFP) teilten derweil mit, dass die Produktion von Nahrungsmitteln in Syrien auf den niedrigsten bisher gemessenen Stand gefallen sei. Je nach Bereich sei die Produktion um teilweise mehr als die Hälfte gesunken.