Riesiges Anwesen

Putins Geheimdienst versteckt Wirecard-Chef in Moskau!

31.08.2020

Der 40-jährige Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek wird wegen milliardenhohen Betrugs gesucht - seit zwei Monaten befindet er sich auf der Flucht.

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Moskau. Nach dem Bilanzskandal bei Wirecard wird der Ex-Manager Jan Marsalek international gejagt. Seit zwei Monaten befindet sich Marsalek nun schon auf der Flucht. Laut Berichten des "Handelsblatts" soll sich der 40-Jährige auf einem Anwesen in Moskau aufhalten.

Von Klagenfurt aus flog Marsalek zunächst nach Tallinn (Estland).Weiter ging es per Privatjet in die weißrussische Hauptstadt MInsk und von dort aus nach Moskau. Der russische Geheimdienst soll dem Ex-Wirecard-Manager dabei behilflich gewesen sein. In Moskau soll Marsalek nun unter Kontrolle des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR stehen.

Laut neuesten Erkenntnissen soll der SWR sogar darauf bestanden haben, den Ex-Wirecard-Chef von Weißrussland nach Moskau zu holen, da es für ihn "sicherer als dort" sei. Des Weiteren wurde dem 40-Jährigen eine Zusage gemacht, dass er nicht ausgeliefert wird.

Wirecard-Untersuchungsausschuss zeichnet sich ab

Im milliardenschweren Wirecard-Bilanzskandal zeichnet sich ein Untersuchungsausschuss im Deutschen Bundestag ab. "Es kann nicht mehr darum gehen, ob wir einen Untersuchungsausschuss brauchen, sondern nur noch darum, was genau dieser untersuchen soll", sagte der FDP-Finanzpolitiker Florian Toncar der Nachrichtenagentur Reuters.
 
"Ich setze darauf, dass da ab Dienstag auch die Grünen dabei sind. Es wäre niemandem zu erklären, wenn der Bundestag den größten Betrugsfall der Nachkriegsgeschichte nicht mit allen Mitteln aufklärt."
 
An diesem Montag und am Dienstag trifft sich der Finanzausschuss des Bundestages zu Sondersitzungen im Fall Wirecard. FDP und Linke sind bereits für den Untersuchungsausschuss, der sich dann ins Wahljahr 2021 ziehen dürfte. Sie brauchen aber noch die Grünen, um das nötige Stimmengewicht zu haben. "Falls sie uns nicht überrascht, wird ein Untersuchungsausschuss unvermeidbar", sagte der Grünen-Finanzpolitiker Danyal Bayaz mit Blick auf die Sondersitzung. "Dieser Skandal und seine Umstände müssen gründlich aufgeklärt werden, um Vergleichbares künftig zu verhindern."
 
Die Linke erhofft sich von einem Untersuchungsausschuss volle Akteneinsicht. An diesem Montag geht es in der Sondersitzung um die Rolle des Kanzleramts in dem Betrugsskandal. Außerdem ist Justizministerin Christine Lambrecht geladen. Der Chef der Finanzaufsicht BaFin, Felix Hufeld, sowie Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling sollen am Dienstag Rede und Antwort stehen.
 
Der frühere DAX-Konzern musste wegen des Bilanzskandals Ende Juni Insolvenz anmelden. Die Ermittler werfen Ex-Vorstandschef Markus Braun und anderen Managern vor, mindestens seit Ende 2015 die Bilanzsumme und den Umsatz durch Scheingeschäfte aufgebläht zu haben. Es ist einer der größten Finanzskandale in Deutschland überhaupt.
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