Schottland wählt in 10 Tagen

Queen
 zittert um 
ihr Königreich

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51 Prozent der Schotten wollen bei einem 
Referendum für Unabhängigkeit stimmen

Am 18. September stimmen 4,2 Millionen Schotten in einem Referendum über ihre Unabhängigkeit ab. Erstmals sprach sich nun in einer ­Sunday Times-Umfrage eine Mehrheit für eine Abspaltung von Großbritannien aus. 51 Prozent wollen weg von London und werden für ein unabhängiges Schottland stimmen. Nur 49 Prozent möchten in der Union mit England, Wales und Nordirland bleiben.

Jetzt herrscht „Alarmstimmung“ in London. Selbst die Queen beunruhigt die Aussicht, dass ihr Königreich nach 300 Jahren auseinanderfliegen könnte. Unabhängig heißt nämlich: Schottland wäre losgelöst vom Staatsgebilde des Ver­einigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland.

Am Wochenende empfing sie deshalb auf ihrem schottischen Schloss Balmoral Briten-Premier David Cameron. Das Referendum stand ganz oben auf der Agenda der Besprechung.

London lockt mit Steuer-Zuckerln und Rechten
Eine schottische Unabhängigkeit wäre für den Rest Großbritanniens verheerend. Großbritannien würden die Steuereinnahmen aus der Erdölindustrie praktisch komplett wegbrechen. Allein die schottischen Whisky-Brennereien zahlen derzeit jährlich eine Milliarde Pfund in die Londoner Steuerkasse ein.

London hat die Unabhängigkeitsbewegung bisher sträflich unterschätzt. Jetzt wirbt Finanzminister George Osborne mit Zugeständnissen: Die Schotten sollten mehr Rechte bei Entscheidungen zu Steuern, Ausgaben und Sozialhilfe erhalten, sagte er am Wochenende. Voraus­setzung: Sie beleiben bei London.
 

"Braveheart": Alex Salmond (59), Chef der Separatisten

Schottlands Ministerpräsident könnte 2016 sein Ziel Unabhängigkeit erreichen.

Chef der Unabhängigkeitsbewegung ist Alex Salmond (59). Er gilt als „Brave­heart“, politisch schlitzohrig, klug, schlagfertig und strategisch brillant. Seit Mai 2007 ist der Vorsitzende der Nationalpartei auch Ministerpräsident Schottlands. 2012 startete er die Unabhängigkeitsbewegung „Yes Scotland“.

Hauptgrund war der Frust über die Sparpolitik der Tories in Westminister: „Jetzt oder nie“, lautete die Devise in Sachen Unabhängigkeit. Gewinnt Salmond tatsächlich das Referendum, wäre Schottland bereits im März 2016 unabhängig.

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