Japan

Radioaktivität im Meer vor Fukushima steigt

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Stahlbarriere soll eine weitere Verseuchung des Pazifiks verhindern.

Die radioaktive Verseuchung des Meerwassers vor der havarierten japanischen Atomanlage Fukushima steigt nach einem Medienbericht vom Samstag. Der Betreiber des Atomkraftwerks, Tepco, teilte mit, am Donnerstag seien nördlich von Fukushima Eins in Meerwasserproben 110 Becquerel des radioaktives Jods-131 pro Kubikzentimeter festgestellt worden. Diese Zahl liege 2800-mal höher als der gesetzlich Grenzwert.

Neue Bilder aus dem AKW Fukushima



Am selben Ort seien am Dienstag das 600-Fache und am Mittwoch das 1000-Fache registriert worden, berichtete der Fernsehsender NHK. Die Atomsicherheitsbehörde Nisa wies Tepco an, seine Kontrollen zu verstärken, um eine mögliche Belastung des Pazifiks abzuklären.

Barriere aus Stahl
Eine Barriere aus Stahl soll jetzt eine weitere Verseuchung des Pazifiks verhindern. Tepco begann am Samstag nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo damit, diese Absperrung zu erreichten. Arbeitern des Energiekonzerns war es nach mehreren gescheiterten Versuchen gelungen, ein Leck abzudichten, durch das stark verstrahltes Wasser in den Pazifik strömte. Tepco leitete bisher etwa 9.000 Tonnen leicht verstrahltes Abwasser ins Meer. Mit dieser kontrollierten Aktion soll in Tanks Platz zur sicheren Speicherung stärker verstrahlten Abwassers geschaffen werden.

Trotz internationaler Proteste wird Japan noch einen Tag radioaktives Wasser ins Meer pumpen. Die Abpumparbeiten sollen aber am Sonntag beendet werden.



Fast 13.000 Tote
Vier Wochen nach der Katastrophe vom 11. März liegt die Zahl der Toten durch Erdbeben und Tsunami bei 12.750. Nach Angaben der Polizei werden 14.706 Menschen vermisst.
 

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Neue Bilder aus dem AKW Fukushima

Drohne knipst zerstörtes Horror-AKW

So kaputt ist der Reaktor wirklich.

Diese Drohne machte die Aufnahmen.

Gespenstischer Anblick über die Ruine.

Greenpeace warnt vor extrem hoher Strahlung.

Im Meerwasser rund 300 Meter südlich der Anlage sei eine Konzentration von radioaktivem Jod gemessen worden, die um das 3355-fache über dem zulässigen Höchstwert liegt

An dem Atomkraftwerk waren nach dem schweren Erdbeben und dem darauffolgenden Tsunami vom 11. März mit mehr als 28.000 Toten oder Vermissten die Kühlsysteme ausgefallen.

Die Versuche, sie wieder in Gang zu bringen, mussten allerdings wegen zu hoher radioaktiver Strahlung immer wieder unterbrochen werden.

In Bodenproben auf dem Gelände wurde inzwischen auch hochgiftiges und krebserregendes Plutonium gefunden.

Plutonium hat eine Halbwertzeit von 24.400 Jahren.

So zerstört ist das Horror-AKW

Im Reaktor 2 des nach der Beben- und Tsunami-Katastrophe havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima eins hat nach Einschätzung der Regierung vorübergehend eine Kernschmelze eingesetzt.

Im dortigen Turbinengebäude im Wasser entdeckte hochgradige Radioaktivität sei auf diese teilweise Kernschmelze zurückzuführen.

In dem Wasser waren mehr als 1.000 Millisievert pro Stunde gemessen worden.

Unterdessen setzten Arbeiter in der Atomruine ihre Bemühungen fort, das hochradioaktive Wasser aus den Gebäuden der Anlage zu beseitigen.

Der Betreiber der Anlage, Tepco, hatte zuvor seine Angaben korrigiert und spricht jetzt noch einer 100.000-fach höheren Konzentration als normal.

Seit Beginn der Krise wurden insgesamt 17 Arbeiter verstrahlt. Tepco räumte ein, dass drei verstrahlte Männer nicht vor dem radioaktiven Wasser im Turbinen-Gebäude gewarnt worden waren.

Die drei Arbeiter sollten noch in einem Institut für Strahlenforschung untersucht und dann am Montag entlassen werden

Inzwischen ist die Mehrheit der Japaner mit dem Umgang der Regierung mit der Atomkrise unzufrieden.

Wie eine am Sonntag veröffentlichte Umfrage der Nachrichtenagentur Kyodo ergab, missbilligen 58,2 Prozent der Bürger das Krisenmanagement der Regierung.

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