Eklat in Frankreich

Rassismus: Innenminister verurteilt

04.06.2010

Hortefeux über algerischstämmingen Mann: "Solange es einer ist, geht es. Probleme gibt es, wenn es viele sind."

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Frankreichs Innenminister Brice Hortefeux ist wegen einer rassistischen Beleidigung zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Hortefeux muss 750 Euro Strafe und 2000 Euro Entschädigung an eine Menschenrechtsorganisation zahlen, weil er sich im September abfällig über Franzosen aus Nordafrika geäußert hat, wie ein Pariser Gericht am Freitag entschied. Hortefeux' Bemerkung über arabischstämmige Franzosen bei einer Veranstaltung der Regierungspartei UMP sei "beleidigend, wenn nicht gar verächtlich" gewesen. Der Minister hatte über einen algerischstämmigen jungen Mann aus der Partei unter anderem gesagt: "Solange es einer ist, geht es. Probleme gibt es, wenn es viele sind."

Hortefeux fechtet Urteil an
Eine Anti-Rassismus-Organisation hatte den Minister nach der Parteiveranstaltung im Südwesten des Landes angezeigt. Der Innenminister hatte über den jungen Mann, dessen Vater aus Algerien kommt, zunächst gewitzelt, er entspreche nicht dem "Prototyp", wenn er Schweinefleisch esse und Bier trinke. Dies allein sei als Bemerkung zwar "unglücklich", stelle aber noch keine Beleidigung dar, urteilte das Pariser Gericht. Was Hortefeux dann aber hinzugefügt habe, "stigmatisiere" Menschen arabischer Abstammung. Hortefeux' Anwalt kündigte an, der Minister werde das Urteil "unverzüglich" anfechten.

Hortefeux war dem Prozess ferngeblieben; er hatte nach Bekanntwerden des Vorfalls im vergangenen Jahr bestritten, dass seine Bemerkungen rassistisch gewesen seien. Vielmehr habe er sich damit auf die Bevölkerung der zentralfranzösischen Region Auvergne bezogen, die als seine Wahlheimat gilt. Die Äußerungen wurden bekannt, als die Zeitung "Le Monde" einen Videomitschnitt des Dialogs auf ihre Internetseite stellte.

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