Das Ausmaß von Assads Schreckensherrschaft wird immer deutlicher.
Syrische Rebellen islamistische Gruppierung Hayt Tahrir al-Sham (HTS) haben am Wochenende die Hauptstadt Damaskus eingenommen und Diktator Baschar al-Assad (59) gestürzt. Der entmachtete Assad und seine Familie sind nach Russland geflohen. Laut einem Bericht der russischen Staatsagentur Tass seien sie in Moskau eingetroffen. "Russland hat ihnen aus humanitären Gründen Asyl gewährt", zitierte die Agentur einen Vertreter des Kreml.
Gefangene aus dem "Höllennloch" befreit
Inzwischen wird das Ausmaß der Schreckensherrschaft Assads immer deutlicher. Das zeigt etwa ein Video aus dem Militärgefängnis Saydnaya in Damaskus. Die Aufnahmen, die von der syrischen Zivilschutzgruppe "Weiße Helme" veröffentlicht wurden, sollen Rebellen zeigen, die Insassen aus dem "Roten Gefängnis" befreien. Dieses wird so genannt, weil die Wände rot sind. Laut "BBC" sollen viele Gefangene in versteckten, unterirdischen Zellen gefangen gehalten worden sein.
Auf Videos der Befreiung der Insassen ist etwa zu sehen wie eingesperrte Frauen und Kinder aus dem "Höllenloch" gerettet werden.
Das Gefängnis soll so schlimm sein, dass es von Amnesty International auch als "menschliches Schlachthaus" bezeichnet wurde. ADMSP berichtete 2022, dass Saydnaya sei nach dem Beginn des Bürgerkriegs "tatsächlich zu einem Todeslager" geworden sei.
Assads Truppen hielten während des Bürgerkrieges, der 2011 begann, Hunderttausende Menschen in Internierungslagern fest. Dort soll es laut Menschenrechtsgruppen täglich Folterungen gegeben haben.
Zwischen 2011 und 2018 sollen mehr als 30.000 Häftlinge entweder hingerichtet oder infolge von Folter, mangelnder medizinischer Versorgung oder Hunger gestorben sein.