HTS-Chef al-Golani bietet Belohnungen für Informationen über Kriegsverbrechen
Nach dem Sturz von Machthaber Bashar al-Assad in Syrien hat der Anführer der siegreichen islamistischen Kämpfer angekündigt, eine Liste mit von an Folter beteiligten Ex-Beamten zu veröffentlichen. Die von den künftigen syrischen Behörden zu veröffentlichende Liste werde "die Namen der ranghöchsten Beamten enthalten, die in die Folterung des syrischen Volkes verwickelt sind", schrieb Abu Mohammed al-Golani, der Chef der islamistischen Miliz Hayat Tahrir al-Scham (HTS).
"Wir werden Belohnungen für jeden anbieten, der Informationen über hochrangige Armee- und Sicherheitsoffiziere liefert, die in Kriegsverbrechen verwickelt sind", fuhr al-Golani am Dienstag auf Telegram fort. Kriegsverbrecher sollen verfolgt und jene Ländern, in die sie geflohen sind, aufgefordert werden, sie zu überstellen, damit sie ihre "gerechten Strafe" erhalten könnten. "Wir haben uns verpflichtet, gegenüber denjenigen tolerant zu sein, an deren Händen nicht das Blut des syrischen Volkes klebt, und wir haben denjenigen Amnestie gewährt, die zum Pflichtdienst verpflichtet waren", schrieb der HTS-Chef.
Kämpfer unter Führung der HTS hatten am Wochenende Damaskus erobert und den langjährigen Machthaber Assad gestürzt. Der Einnahme der syrischen Hauptstadt war ein rasanter Vormarsch der Milizen durch das Land vorangegangen. Gleichzeitig hatte die Türkei ihre Angriffe auf kurdisch kontrollierte Gebiete wieder aufgenommen.