Italien-Wahl

Rechtes Beben in Italien

25.09.2022

51,4 Millionen Italiener(innen) wählten am Sonntag eine neue Regierung in Rom.

Zur Vollversion des Artikels
© APA/AFP
Zur Vollversion des Artikels

Rom. Die 61.500 Wahllokale waren Sonntag bis 23.00 Uhr geöffnet. Eine erste Hochrechnungen gab es erst nach Redaktionsschluß dieser Ausgabe.

Eines war aber schon vor Wahlschluß relativ klar: Gieorgia Meloni, 45, wird für einen heftigen Rechts-Beben in Italien sorgen, Europa schaute angespannt nach Rom. Die Chefin der postfaschistischen Fratelli d‘Italia (Brüder Italiens) hat sich kompromißlos an allen Männern vorbeigekämpft, ist das Gesicht der Rechten in Italien und klare Favoritin für das Amt des Ministerpräsidenten. Sie und ihr Rechtsbündnis mit der Lega von Matteo Salvini und Silvio Berlusconis Forza Italia lagen in allen Umfragen vor den völlig zerstrittenen Linksparteien. Gemeinsam dürften sie auf 46 Prozent der Stimmen kommen, so die Meinungsforschung. Mit Georgia Meloni (siehe rechts) wäre erstmals eine Frau Regierungschefin in Italien.

Linke-Parteien hatten nur Außenseiter-Chancen

Durchmarsch? Meloni wollte Sonntagfrüh ihre Stimme usprünglich in einer Schule in Rom abgeben. Sie erschien aber nicht wie geplant, ließ Fotografen warten. Sie wollte erst kurz vor Schließung der Lokale wählen, eine Soloshow für die Rechts-Rechts-Queen. Ein vorläufiges Endergebnis wird es erst heute am späten Vormittags geben.

Alt-Meister. Einige der Spitzenkandidaten gaben bereits Sonntagvormittag ihre Stimmen ab, etwa Matteo Salvini von der rechtspopulistischen Lega in Mailand. Auch Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi, 85, jetzt Chef der rechtspopulistischen Forza Italia, kam in Mailand mit seiner neuen Frau Marta Fascina in sein Wahllokal (siehe unten) . Sozialdemokrat Enrico Letta wählte in Rom

Obwohl die Mitte-Links-Parteien um PD-Chef Enrico Letta und die 5-Sterne-Bewegung des Ex-Premiers Conte zuletzt im Aufwind waren, stand nur Meloni, im Fokus der Aufmerksamkeit Sie schrieb am Sonntag: „Heute schreiben wir Geschichte“.

Zur Vollversion des Artikels