Parlamentswahlen

Rechtspopulisten in Großbritannien fordern Regierung heraus

Teilen

Die rechtpopulistische Partei "Reform UK" will sich drei Wochen vor der Parlamentswahl als "wahre Opposition" positionieren.

Rund drei Wochen vor der Parlamentswahl in Großbritannien will sich die rechtspopulistische Partei "Reform UK" als "wahre Opposition" gegenüber der Labour Party positionieren. "Wir sind die Herausforderer von Labour, wir sind jetzt die wahre Opposition", sagte Parteichef Nigel Farage am Freitag in einer Rede in London, nachdem seine Partei in einer Umfrage erstmals die konservativen Tories von Premierminister Rishi Sunak überholt hatte.

Vor diesem Hintergrund forderte Farage zudem ein Duell mit Labour-Chef Keir Starmer - insbesondere mit Blick auf die Einwanderung als ein wichtiges Wahlkampfthema. Die gravierenden Probleme in Großbritannien wie Wohnungsnot und Zugang zur Gesundheitsversorgung seien auf die Einwanderungspolitik zurückzuführen, die "von Labour begonnen" worden sei und "von dieser konservativen Regierung fortgesetzt" werde, sagte Farage.

In der am Donnerstagabend veröffentlichten Umfrage des Instituts YouGov im Auftrag der Zeitung "The Times" legte "Reform UK" um zwei Prozentpunkte auf 19 Prozent zu und landete damit auf dem zweiten Platz hinter der Labour Party. Labour verliert demnach einen Prozentpunkt, liegt mit 37 Prozent aber weiterhin klar in Führung. Die Tories liegen unverändert bei 18 Prozent und damit erstmals auf Platz drei.

Sunak steht unter Druck

Laut YouGov liefern sich die Tories und "Reform UK" derzeit ein "Kopf an Kopf"-Rennen. Obwohl der Abstand zwischen Tories und "Reform UK" gering ist, spricht YouGov bereits von einem politischen "Erdbeben". In weiteren fünf Umfragen, die in den vergangenen 24 Stunden veröffentlicht wurden, fiel "Reform UK" jedoch hinter den konservativen Tories zurück.

Sunak, dessen Partei seit 14 Jahren an der Macht ist, steht vor der Wahl massiv unter Druck. In Umfragen liegen seine Konservativen schon seit Monaten weit hinter Labour. "Wir sind erst in der Mitte des Wahlkampfs", betonte Sunak jedoch am Freitag beim G7-Gipfel in Italien vor Journalisten. Er kämpfe "um jede einzelne Stimme".

Die einzige Wahl, die zähle, sei die am 4. Juli, betonte Sunak. Wenn sich diese Umfrage jedoch am Wahltag in drei Wochen wiederhole, "würde das bedeuten, Labour einen Blankoscheck auszustellen, um alle zu besteuern, ihre Häuser, ihre Pensionen, ihre Familien zu besteuern", warnte Sunak. Er werde "hart dafür kämpfen, dass das nicht passiert".

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten