Katastrophe in Ungarn

Regen spült Gift in die Donau

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Experten in Sorge: Ein Mündungsfluss wies einen erhöhten pH-Wert auf.

Nach Regenfällen ist die Gefahr gestiegen, dass Flüsse im ungarischen Katastrophengebiet nach dem Giftschlamm-Unfall erneut verschmutzt werden. Ein Bach, der in die Donau mündet, hatte laut Behördenangaben am Mittwoch einen erhöhten pH-Wert von 9,5 aufgewiesen.

Experten machten sich Sorgen, dass Europas zweitgrößter Fluss wieder in Gefahr gerate: In den vergangenen Tagen habe Regenwasser Substanzen aus dem giftigen Rotschlamm, der die Gegend seit dem Unfall in einem Aluminiumwerk bei der Ortschaft Kolontar in Westungarn überzieht, in die Zubringerflüsse der Donau geschwemmt.

Greenpeace mit Feinstaubmessungen
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace führt unterdessen am Freitag im Katastrophengebiet erneut Feinstaubmessungen durch. Außerdem werden Boden- und Wasserproben genommen. Nach wie vor seien die ungarischen Behörden sehr zurückhaltend mit Informationen zu den Umwelt- und Gesundheitsrisiken als Folge der Giftschlamm-Katastrophe. "In den nächsten Tagen steht aber wieder trockenes Wetter bevor, und die Feinstaubbelastung wird wahrscheinlich zunehmen", sagte Jurrien Westerhof von Greenpeace.

Anfang Oktober war aus einem Auffangbecken eines Aluminiumwerks rund eine Million Kubikmeter giftiger Bauxitschlamm ausgeflossen. Dabei starben in den benachbarten Ortschaften Kolontar und Devecser neun Menschen, etwa 150 wurden verletzt. Dutzende Häuser wurden beschädigt und können nicht mehr bewohnt werden. Die laugen- und schwermetallhaltige Brühe verseuchte eine Fläche von 40 Quadratkilometern. Das Unglück, das sich nur 60 Kilometer Luftlinie von der österreichischen Grenze entfernt ereignet hat, gilt als eine der größten Umweltkatastrophen Ungarns.

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