Kroatische Regierungschefin Kosor ließ sich Menükarte signieren.
US-Präsident Barack Obama genießt auch unter seinen Amtskollegen den Status eines Popstars. Beim Abendessen Obamas mit elf Staats- und Regierungschefs aus Mittel- und Osteuropa am Donnerstag in Prag betätigte sich die kroatische Ministerpräsidentin Jadranka Kosor als Autogrammjägerin. Sie habe sich zur Erinnerung die Menükarte von Obama signieren lassen, sagte Kosor laut kroatischen Medienberichten vom Freitag.
Obama bleibt Antwort schuldig
Obama ließ eine Einladung Kosors in
ihre Heimat unbeantwortet. Er habe aber gewusst, dass in seiner Heimatstadt
Chicago viele Kroaten leben, so Kosor. Die Politikerin der rechtsgerichteten
"Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft" (HDZ) wertete die Einladung zum
Essen als Anerkennung für Kroatien. "Diese Einladung bedeutet, dass die
positive Nachbarschaftspolitik Kroatiens anerkannt wird, sie bedeutet aber
auch eine Unterstützung Kroatiens auf dem europäischen Weg." Gegenüber Obama
setzte sich Kosor auch für einen NATO-Beitritt Bosniens ein. Das sei im
strategischen Interesse Kroatiens, sagte Kosor, deren Land seit dem Vorjahr
der nordatlantischen Verteidigungsallianz angehört.
Der US-Präsident hatte die Staats- und Regierungschefs von elf postkommunistischen Staaten demonstrativ zu einem Essen geladen, offenbar, um den Ängsten vor einer allzu nachgiebigen Haltung der USA gegenüber Russland zu begegnen. Obama und Medwedew hatten in Prag zuvor einen weitreichenden Abrüstungsvertrag unterzeichnet.