Raumfahrt
Rekord-Astronaut ist im Weltall gewachsen
05.03.2016
Langzeit-Bewohner der ISS-Raumstation legte um 3,8 Zentimeter zu.
Kurze Zeit nach der Rückkehr von seiner Langzeitmission an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) ist US-Astronaut Scott Kelly wieder auf seine alte Körpergröße geschrumpft. Schon beim Wiedersehen am Donnerstag habe Scott seine 3,8 Zentimeter wieder verloren, um die sich seine Wirbelsäule während der 340 Tage im All ausgedehnt habe, sagte sein Zwillingsbruder Mark Kelly am Freitag in Houston.
Nach Angaben von NASA-Manager John Charles könnte sich während der langen Zeit in der Schwerelosigkeit in den Bandscheiben Flüssigkeit eingelagert haben. Berichte, wonach er sogar um 5,1 Zentimeter gewachsen sei, wies Scott Kelly als übertrieben zurück. Er habe sich selbst gemessen und könne mit Sicherheit sagen, dass es nicht mehr als 3,8 Zentimeter waren, sagte der 52-Jährige auf der NASA-Pressekonferenz.
Untersuchungen
Die eineiigen Zwillingsbrüder sind Teil einer Studie zu den Wirkungen von Langzeitaufenthalten im Weltraum. Sie sollen spätere Missionen etwa zum Mars oder weit entfernten Asteroiden vorbereiten. Kellys Bruder Mark ist ebenfalls Astronaut, war aber während der ISS-Mission auf der Erde geblieben. Auf die Frage, ob die Brüder irgendwelche Veränderungen aneinander bemerkt hätten, sagte Raumfahrtveteran Scott Kelly, Mark sei brauner gebrannt als er.
Vor seinem fast einjährigen Aufenthalt hatte Kelly schon einmal sechs Monate auf der ISS verbracht. Zu den Unterschieden sagte er, nach seiner jetzigen Rückkehr auf der Erde am vergangenen Mittwoch habe er sich zunächst "besser als das letzte Mal gefühlt".
Veränderungen an der Haut
Das habe sich aber rasch geändert: "Mein Muskelkater und meine Müdigkeit sind viel schlimmer", berichtete er. Auch habe er Probleme mit der Feinmotorik. Vor allem aber sei seine Haut deutlich empfindlicher als beim ersten Mal. "Das ist fast ein brennendes Gefühl, sobald ich sitze, liege oder gehe". Nur für die Pressekonferenz habe er sich in normale Schuhe gezwängt, verriet er.