Wegen einer Blockade von Klima-Aktivisten sind Rettungskräfte der Berliner Feuerwehr verspätet zu einem Unfall gekommen.
Berlin. Montagfrüh wurde eine Radfahrerin bei einem Verkehrsunfall mit einem Betonmischer in der Bundesallee in Berlin-Wilmersdorf lebensgefährlich verletzt. Die Frau wurde unter dem Lkw eingeklemmt. Die Feuerwehr war zur Bergung der Radfahrerin mit einem sogenannten Rüstwagen mit Spezialtechnik, die etwa zum Anheben schwerer Lasten eingesetzt wird, ausgerückt. Doch das Spezialfahrzeug der Feuerwehr geriet in einen Stau, weil Aktivisten die Stadtautobahn A100 blockiert haben.
Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers sind Einsatzkräfte verspätet am Unfallort eingetroffen. Die Kollegen hätten eine "recht relevante Zeit" im Stau auf der Stadtautobahn A100 gestanden, sagte Sprecher Rolf Erbe am Montag der Deutschen Presse-Agentur. "Die Rettung hat sich dadurch zeitlich verzögert." Da die Spezialtechnik der Feuerwehr nicht zur Verfügung stand, habe man an der Unfallstelle improvisieren müssen, berichtete der Sprecher verärgert.
Nicht nur die Radfahrerin verletzt
Die Frau wurde mit lebensbedrohlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Jetzt müsse ermittelt werden, inwieweit das Fehlen des Spezialfahrzeugs zu Verzögerungen oder schlimmeren Verletzungen geführt haben könnte. Wie die Feuerwehr weiter berichtet, wurde nicht nur die Radfahrerin verletzt, sondern auch der Lkw-Fahrer. Der 64-jähirge Lenker sei von einer unbekannten Person angegriffen worden, als er nach dem Unfall ausgestiegen sei, um nach der Radfahrerin zu schauen. Auch er kam in ein Krankenhaus, erlitt eine Stichverletzung. Nach Angaben der Polizei wurde der Mann mit einem Messer attackiert.
Klima-Aktivisten reagieren auf den Vorfall
Die Klima-Aktivisten-Gruppe "Letzte Generation" teilte mit, sie sei bestürzt und könne nicht ausschließen, dass die Verspätung des Rüstwagens auf einen durch sie verursachten Stau zurückzuführen sei. "Wir hoffen inständig, dass sich ihr Gesundheitszustand durch die Verspätung nicht verschlimmert hat", erklärte Sprecherin Carla Hinrichs. "Bei all unseren Protestaktionen ist das oberste Gebot, die Sicherheit aller teilnehmenden Menschen zu gewährleisten."