Nächtliche Jubelfeiern, Schlangen in den Standesämtern: Homosexuelle und Lesben haben am Freitag ihr uneingeschränktes Eherecht in allen Teilen der USA gefeiert. In vielen Bundesstaaten eilten gleichgeschlechtliche Paare schon wenige Stunden nach dem historischen Urteil des Supreme Court in Washington in die Gerichtsgebäude, um sich ihre Heiratslizenzen zu besorgen.
Es gab Partys und spontane Straßenfeste, und auch das Weiße Haus machte mit: Die Nordseite der US-Regierungszentrale war am Freitagabend in den Regenbogenfarben angestrahlt. Bereits zuvor hatte Präsident Barack Obama das Urteil als "Sieg für Amerika" gewürdigt.
Auch die Promis machten ihre Freude publik: Lady Gaga, Madonna, Katy Perry, Leonardo DiCaprio ließen unter dem Hashtag #lovewins auf Twitter, Instagram oder Facebook die Homo-Ehe hochleben. Arnold Schwarzenegger änderte sein Profilbild: Der Terminator zeigte sich in Regenbogen-Farben.
Das höchste Gericht in Washington hatte am Freitag mit fünf zu vier Stimmen verfügt, dass noch bestehende Verbote von Homo-Ehen in 13 von 50 Staaten sowie in Teilen von Missouri aufgehoben werden müssen. Die Entscheidung des Supreme Court ist der bisher größte rechtliche Erfolg für Schwule und Lesben in den USA.
"Nie wieder darf ihnen diese Freiheit verwehrt werden", schrieb Richter Anthony Kennedy stellvertretend für die fünf Befürworter. In ihrer Begründung stützten diese sich auf das im 14. Zusatzartikel zur US-Verfassung verankerte Gleichbehandlungsgebot. Zuvor hatten 36 Bundesstaaten Staaten sowie der Bundesdistrikt Washington D.C. die Homo-Ehe erlaubt.