Diktator mach Propaganda

Riesen-Wirbel um Assads Instagram-Seite

01.08.2013


Der Bürgerkrieg in Syrien tobt. Tyrann Assad nutzt Social Media für Propaganda.

Zur Vollversion des Artikels
© EPA
Zur Vollversion des Artikels

Die US-Regierung betrachtet die offizielle Seite des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad beim Online-Fotodienst Instagram als "widerwärtigen" Versuch, die blutige Wahrheit im Bürgerkrieg zu vertuschen. "Das ist eine verabscheuungswürdige PR-Aktion", sagte eine Sprecherin des US-Außenministeriums am Mittwoch. "Damit versucht das Assad-Regime, die von ihm verursachte Brutalität und das Leid zu beschönigen." "Schreckliche Gräueltaten" wie in der belagerten Rebellenhochburg Homs und anderswo im Lande würden auf der Instagram-Seite komplett ausgeblendet.

© afp

(c) afp, Diktatoren-Propaganda via Instagram

Fragliche PR-Offensive

Das Büro des syrischen Präsidenten - das auch Kommunikationsplattformen wie Facebook, Twitter und YouTube bespielt - nutzt den jüngst errichteten Social-Media-Auftritt zur Veröffentlichung von Fotos, auf denen Assad bei der Arbeit im Büro zu sehen ist, seine Anhänger grüßt und seine Ehefrau Asma sich um Verwundete kümmert.

In Nutzerkommentaren werden ausländische Medien für ihre vermeintlich verzerrte Berichterstattung über den Bürgerkrieg kritisiert und der säkular gesinnte Machthaber dafür gefeiert, den "Terrorismus" und die islamistischen Aufständischen zu bekämpfen. Nur wenige Kommentatoren machen Assad gelegentlich für den Tod unschuldiger Zivilisten verantwortlich.

Seit Ausbruch des Bürgerkrieges vor zwei Jahren wurden nach UN-Angaben mehr als 100.000 Menschen bei den Kämpfen zwischen Aufständischen und Regierungstruppen in Syrien getötet. Millionen weitere seien aus ihrer angestammten Heimat vertrieben worden.




 
Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel