Dutzende Kämpfer und syrische Soldaten seit Sonntag getötet
Russische Luftangriffe auf die syrische Metropole Aleppo haben nach Angaben von Aktivisten eine Offensive der Rebellen deutlich geschwächt. Die ganze Nacht über hätten die "intensiven russischen Angriffe" auf den Südwesten von Aleppo angehalten, erklärte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag.
Das habe die "Gegenoffensive verlangsamt" und den Regierungstruppen die Rückeroberung von fünf Stellungen ermöglicht, die die Rebellen seit Sonntag unter ihre Kontrolle gebracht hätten.
Die in Syrien breit vernetzte Beobachtungsstelle erklärte zudem, seit dem Beginn der neuerlichen Offensive am Sonntag seien 50 Rebellen und mit ihnen verbündete Dschihadisten sowie dutzende Regierungssoldaten getötet worden. Die Dschihadisten wollen in Aleppo den Belagerungsring aus regierungstreuen Verbänden durchbrechen. Ihr wichtigstes Ziel ist die Einnahme des von den Regierungstruppen gehaltenen Bezirks Ramussa, um eine neue Versorgungsroute zu öffnen.
Hilfsorganisationen warnen vor humanitären Katastrophe
Beteiligt an der neuen Offensive ist unter anderem die frühere mit Al-Kaida verbündete Al-Nusra-Front, die sich nun Fateh-al-Sham-Front nennt. Den Aufständischen sei es zwar gelungen, an Boden zu gewinnen, erklärte die Beobachtungsstelle. Die Kämpfer der Front sowie verbündete Islamisten schafften es jedoch nicht, ihre Stellungen zu halten. Die Organisation ist in Syrien breit vernetzt, ihre Angaben sind von unabhängiger Seite aber schwer überprüfbar.
Syrische Regierungstruppen hatten den Belagerungsring um die östlichen Rebellenviertel in Aleppo Mitte Juli vollständig geschlossen. Schätzungsweise 250.000 Menschen sitzen derzeit im Ostteil der Stadt fest. Die internationale Gemeinschaft forderte die Regierungstruppen auf, die Belagerung der Rebellenviertel zu beenden. Hilfsorganisationen warnen seit Tagen vor einer humanitären Katastrophe.