Der Oberbefehlshaber der US-Landstreitkräfte in Europa warnt eindringlich vor Putin.
Der Oberbefehlshaber der US-Landstreitkräfte in Europa, Generalleutnant Ben Hodges, hat vor der militärischen Stärke Russlands gewarnt. Russland sei die einzige Bedrohung, "die ein ganzes Land zerstören kann", sagte Hodges der "Bild"-Zeitung (Mittwoch). Der beste Weg, um einen Angriff zu verhindern, sei "Übungen abzuhalten und zu demonstrieren, dass wir vorbereitet sind", sagte er weiter.
Elektronische Kampfführung
Hodges warnte auch vor den russischen "Kapazitäten zur elektronischen Kampfführung". Da es aktuell noch lange dauere, Truppen und Ausrüstung mit Fahrzeugen zu bewegen, fordert Hodges zudem "eine Art militärischen Schengen-Raum", um die Bewegungsfreiheit zu gewährleisten.
Vor dem Nato-Gipfel in Warschau hatte Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) den Westen zum Dialog mit Russland aufgerufen. Es sei fatal, das Heil allein in einer Abschreckungspolitik zu suchen. In Polen fand im Vorfeld des Nato-Gipfels (8./ 9. Juli) die Übung "Anakonda" mit 31.000 Soldaten aus 24 Ländern statt.
Neuer Kalter Krieg
Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy warnte unterdessen vor einer Eskalation der Beziehungen zwischen Russland und der EU. "Wir können die Probleme Europas und Russlands nur im Dialog lösen", sagte Sarkozy am Dienstag in Berlin auf einer Veranstaltung des CDU-Wirtschaftsrates.
Es dürften auf keinen Fall Bedingungen für einen neuen Kalten Krieg geschaffen werden. Deutschland habe lange genug darunter gelitten: "Wir müssen miteinander reden." Die größte Bedrohung der Demokratie in Europa seien die islamistischen Terrororganisationen IS und Al-Kaida.