krieg

LIVE-Ticker

KRIEG! Russen starten Angriff auf Kiew

Teilen

Putins Truppen haben mit der Invasion begonnen. 

Russische Truppen sind nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes in den nördlichen Teil der Hauptstadtregion Kiew vorgedrungen. Den Angaben zufolge griffen die russischen Streitkräfte ukrainische Stellungen am Donnerstag mit Raketen an. AFP-Reportern zufolge waren außerdem mehrere tieffliegende Hubschrauber zu sehen, die am Stadtrand von Kiew flogen. 

KRIEG! Russen starten Angriff auf Kiew
© Twitter
× KRIEG! Russen starten Angriff auf Kiew
 

Berichten zufolge wurde ein Flugplatz nahe Kiew angegriffen. Dabei seien mindestens drei russische Hubschrauber abgeschossen worden, teilte das ukrainische Verteidigungsministerium am Donnerstag mit. Der Flugplatz Hostomel liegt rund 30 Kilometer nordwestlich des Zentrums der ukrainischen Hauptstadt.

Für Meldungen, dass russische Truppen den Airport eingenommen haben, gab es zunächst keine unabhängige Bestätigung. Der Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Heraschtschenko, teilte bei Facebook Videos von angeblich abgeschossenen russischen Hubschraubern.
 

Russische Invasion

Russland hat in der Nacht über mehrere Flanken und mit Bodentruppen einen groß angelegten Angriff auf die Ukraine gestartet. Nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes drangen russische Bodentruppen mit Panzern und weiterem schweren Gerät aus mehreren Richtungen in die Ukraine ein, unter anderem von Belarus aus. Zudem meldete die Ukraine massiven Beschuss aus der Luft. Explosionen waren in der Hauptstadt Kiew, in Charkiw und der Hafenstadt Mariupol zu hören.

In mehreren Städten wurden nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums militärische Kommandozentralen angegriffen. Betroffen davon sei auch Kiew. Viele Menschen versuchten, die Hauptstadt zu verlassen, auf den Ausfallstraßen bildeten sich kilometerlange Staus. Nach den Worten von Außenminister Dmytro Kuleba griff das russische Militär von mehreren Seiten aus massiv an. Er sprach von einer groß angelegten russischen Invasion.

Zahlreiche Tote

Präsident Wolodymyr Selenskyj verhängte das Kriegsrecht. In Donezk im Osten des Landes, die von pro-russischen Separatisten kontrolliert wird, war laut Augenzeugen Artilleriefeuer zu hören. Pro-russische Separatisten brachten nach eigenen Angaben zwei Orte in der Region Luhansk unter ihre Kontrolle, wie die russische Nachrichtenagentur Ria berichtete. Die Ukraine dementierte, dass die Frontlinie in der Ostukraine durchbrochen worden sei.

Koordinierte Angriffe gab es vor allem im Osten der Ukraine. Im Süden würden ukrainische Stellungen mit Raketensystemen und Hubschraubern attackiert, erklärte der Grenzschutz. Die Ukraine meldete, dass mehr als 40 Soldaten getötet worden seien. Es gebe auch Opfer unter den Zivilisten, hieß es. Bei einem Angriff im Osten der Ukraine wurde den Rettungsdiensten zufolge ein Bub getötet, In der Region des ukrainischen Schwarzmeer-Hafens Odessa gab es den örtlichen Behörden zufolge bei einem Raketenangriff mindestens 18 Tote. In der Stadt Browary bei Kiew starben laut dem dortigen Bürgermeister mindestens sechs Menschen. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.
 

Putin befahl Invasion

Russlands Präsident Wladimir Putin äußerte sich kurz vor Beginn der Angriffe im Fernsehen. Er habe die Militäraktion autorisiert, Russland habe keine andere Wahl als sich zu verteidigen, sagte Putin. "Russland kann sich nicht sicher fühlen, sich entwickeln und leben mit einer konstanten Bedrohung, die von der modernen Ukraine ausgeht", sagte Putin. "Jede Verantwortung für Blutvergießen liegt bei dem regierenden Regime in der Ukraine." Das ganze Ausmaß des russischen Angriffs war zunächst nicht zu überblicken. Putin sagte aber, Ziel sei nicht, ukrainisches Territorium zu besetzen. Es gehe darum, die Menschen zu schützen. Das ukrainische Militär solle die Waffen niederlegen. 

Das ukrainische Verteidigungsministerium erklärte, ukrainische Stellungen im Osten des Landes seien unter schwerem Beschuss. Explosionen waren auch in der Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer zu hören. Ukrainische Panzer und gepanzerte Fahrzeuge bewegten sich auf die Stadt zu. Auch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ertönten am Donnerstagmorgen Alarmsirenen. Nach Darstellung der ukrainischen Grenztruppen kamen Angriffe auch aus dem benachbarten Belarus. Russische Soldaten hätten Grenzposten und Patrouillen attackiert. Angriffe gebe es auch von der annektierten Halbinsel Krim aus.

Luftabwehr ausgeschaltet

Russland habe die Infrastruktur und die Grenzen mit Raketen angegriffen, sagte Selenskyj. Er forderte die Bürger auf, nicht in Panik zu geraten. "Wir sind auf alles vorbereitet, wir werden siegen", fügte er hinzu. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sprach von einem "groß angelegten Krieg gegen die Ukraine". "Putin hat gerade eine große Invasion der Ukraine gestartet. Friedliche ukrainische Städte werden attackiert. Das ist ein Angriffskrieg", teilte der Minister am Donnerstag bei Twitter mit. "Wir brauchen Waffen, finanzielle Unterstützung und humanitäre Hilfe."

Das russische Verteidigungsministerium meldete am Vormittag, dass es die Luftabwehr des Landes komplett unschädlich gemacht habe. Die Stützpunkte der ukrainischen Luftwaffe seien mit "präzisionsgelenkter Munition" außer Betrieb gesetzt worden, hieß es. Die ukrainischen Soldaten hätten keinerlei Widerstand gegen das russische Militär geleistet. Zugleich wies das Ministerium ukrainische Berichte über einen Abschuss von russischen Flugzeugen zurück. Das entspreche nicht den Tatsachen, hieß es. Das Ministerium teilte auch mit, dass es keine Luftschläge gegen ukrainische Städte gebe. "Der Zivilbevölkerung droht nichts."
 

Explosionen im ganzen Land

Die Lage in dem Land war zunächst unübersichtlich. Es gab Berichte über Einschläge in der Ostukraine aus den Städten Charkiw und Dnipro; zudem aus Odessa, Berdjansk und Kramatorsk, wie die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform am Donnerstagmorgen in Kiew meldete. Kommandozentralen des ukrainischen Militärs in der Hauptstadt Kiew und der Millionenstadt Charkiw würden mit Raketen angegriffen, zitierte die Ukrainische "Prawda" auf ihrer Webseite einen Vertreter des ukrainischen Innenministeriums.

 

  

 

In der ukrainischen Stadt Donezk, die von den von Russland unterstützten Separatisten kontrolliert wird, ist laut Augenzeugenberichten Artilleriefeuer zu hören. Die pro-russischen Separatisten in Donezk begannen nach eigenen Angaben massive Angriffe auf die ukrainische Armee. Russland greift der Nachrichtenagentur Interfax zufolge auch vom Wasser aus an. Es gebe Landungsoperationen der Schwarzmeerflotte im Asowschen Meer und in Odessa. Auch in Mariupol habe es schwere Explosionen gegeben.

Die Ukraine schloss ihren Luftraum komplett, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk meldete. Die Europäische Flugsicherheitsbehörde EASA warnte Fluglinien davor, über die Ukraine zu fliegen. Innerhalb von 100 Nautischen Meilen (185 Kilometern) von der belarussisch-ukrainischen und der russisch-ukrainischen Grenze sollten Piloten "extreme Vorsicht" walten lassen.
 

Biden verurteilt Angriff

"Die Gebete der ganzen Welt sind heute Nacht beim ukrainischen Volk, während es unter einem unprovozierten und ungerechtfertigten Angriff durch die russischen Streitkräfte leidet", erklärte Biden. "Präsident (Wladimir) Putin hat sich für einen vorsätzlichen Krieg entschieden, der zu einem katastrophalen Verlust an Leben und zu menschlichem Leid führen wird", sagte Biden. Die USA und ihre Verbündeten würden Russland entschlossen dafür "zur Rechenschaft ziehen", erklärte er. Biden erklärte weiter, er werde die Situation im Laufe der Nacht weiter im Weißen Haus beobachten und von seinem Sicherheitsteam unterrichtet werden.

Am Morgen (Ortszeit/ 15.00 Uhr MEZ) wolle er sich wie bereits geplant mit seinen Amtskollegen aus der Gruppe der sieben wichtigsten Wirtschaftsnationen (G7) über die weitere Vorgehensweise beraten. Im Anschluss werde er sich ans amerikanische Volk wenden, um die weiteren Maßnahmen der USA und der Verbündeten gegen Russland "für diesen unnötigen Akt der Aggression gegen die Ukraine und den weltweiten Frieden und die Sicherheit" anzukündigen, erklärte Biden.

Die NATO bestätigte unterdessen, dass eine russische Invasion in der Ukraine im Gange zu sein scheint. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg verurteilte den "rücksichtslosen und unprovozierten Angriff" Russlands auf die Ukraine scharf und erklärt, die NATO-Verbündeten würden sich treffen, um die Folgen der "aggressiven Handlungen" Moskaus zu besprechen. In einer Erklärung am Donnerstag in der Früh sagte Stoltenberg: "Trotz unserer wiederholten Warnungen und unermüdlichen Bemühungen um Diplomatie hat Russland wieder einmal den Weg der Aggression gegen ein souveränes und unabhängiges Land gewählt."

Ukraine entmilitarisieren

Russland plant nach Angaben Putins nicht, ukrainisches Gebiet zu besetzen. Allerdings wolle man die Ukraine entmilitarisieren und "denazifizieren". Russland werde nicht zulassen, dass in der Ukraine Atomwaffen auftauchten, sagte Putin. Dann wandte er sich an diejenigen, "die versuchen, sich bei uns einzumischen": "Sie müssen wissen, dass die Antwort Russlands sofort erfolgen und zu Konsequenzen führen wird, die Sie noch nie erlebt haben."

 

  

 

Mit seiner Anordnung eines Einsatzes in den abtrünnigen Regionen Luhansk und Donezk entsprach Putin einer schriftlichen Bitte der Chefs der sogenannten Volksrepubliken um Beistand gegen die ukrainische "Aggression", meldete die Agentur Interfax unter Berufung auf Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Der Kremlchef marschiert nun zum zweiten Mal nach 2014 in der Ukraine ein.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sprach von einem "großangelegten Krieg gegen die Ukraine". "Putin hat gerade eine große Invasion der Ukraine gestartet. Friedliche ukrainische Städte werden attackiert. Das ist ein Angriffskrieg", teilte der Minister am Donnerstag bei Twitter mit. Die Ukraine schloss den Luftraum für die zivile Luftfahrt.

oe24 berichtet LIVE über die aktuellen Ereignisse


Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
 14:54

Söder warnt vor "größerem Plan" Russlands

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat die Befürchtung geäußert, dass sich Russland mit einer Unterwerfung der Ukraine nicht zufriedengeben könnte. "Es gibt das Gefühl, dass es vielleicht um mehr gehen könnte", sagte Söder am Donnerstag in einer Pressekonferenz mit Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) in Wien. Darum müsse man darüber "nachdenken, wie wir die NATO noch sicherer machen können", forderte Söder eine Verstärkung der Ostflanke des Bündnisses.

"Es ist ernst, es ist Krieg. Es ist Krieg in Europa", sagte Söder. "Wir brauchen keine Panik, aber einen kühlen Kopf", forderte der bayerische Ministerpräsident ein "einheitliches und entschlossenes Handeln" der Europäischen Union. Dabei ließ er auch eine Tür offen für Waffenlieferungen an die Ukraine, die von der deutschen Regierung aus verfassungsrechtlichen und historischen Gründen strikt abgelehnt wird. Die Frage von Waffen "muss im europäischen Verbund entschieden werden", sagte der bayerische Ministerpräsident.

 14:48

NATO rechnet nicht mit Angriff auf Bündnisgebiet

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sieht derzeit keine Gefahr, das sich der russische Krieg gegen die Ukraine auf das Bündnisgebiet ausweitet. "Solange Russland weiß, dass ein Angriff auf einen NATO-Verbündeten eine Antwort des gesamten Bündnisses auslöst, werden sie nicht angreifen", sagte Stoltenberg am Donnerstag in einer Pressekonferenz. "Weil wir das stärkste Bündnis der Geschichte sind", fügte er hinzu und sprach aber von einem "brutalen kriegerischen Akt" Russlands.

Um die Abschreckung Russlands noch einmal zu verstärken, werden die NATO-Staaten allerdings dennoch zusätzliche Truppen an die Ostflanke schicken. "Es wird in den nächsten Tagen und Wochen mehr Kräfte im Osten des Bündnisses geben", sagte er. Darunter könnten auch Elemente der schnellen Eingreiftruppe NRF sein. Zur NRF zählt zum Beispiel die auch "Speerspitze" genannte VJTF, die derzeit von Frankreich geführt wird.

 14:41

Generalstab meldet Angriffe aus verschiedenen Richtungen

Die Ukraine hat russische Angriffe aus verschiedenen Richtungen gemeldet. Bis um 12.00 Uhr (MEZ) am Donnerstag habe Russland mehr als 30 Attacken mit Flugzeugen, Artillerie und Marschflugkörpern "auf ukrainische zivile und militärische Infrastruktur" ausgeübt, teilte der ukrainische Generalstab mit. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben zunächst nicht.

Im Gebiet Tschernihiw, das im Nordwesten an Belarus grenzt, sei der Feind gestoppt worden, hieß es vom Generalstab weiter. "Heftige Kämpfe gehen in Richtung Charkiw weiter." Die Großstadt Charkiw liegt im Osten unweit der russischen Grenze. Mariupol am Asowschen Meer sei "unter volle Kontrolle zurückgebracht worden".

Mit Blick auf den Süden des Landes teilte das Militär mit: "In Cherson ist die Situation schwierig." Die russische Armee starte auch Offensiven von der 2014 von Russland einverleibten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim in Richtung Cherson und Melitopol. Die Rede war zudem von "Sabotage- und Aufklärungsgruppen" im Schwarzen Meer.

Die ukrainischen Behörden meldeten Dutzende Tote und Verletzte. In der Stadt Browary nahe der Hauptstadt Kiew habe es mindestens sechs Tote und zwölf Verletzte gegeben, hieß es am Donnerstagnachmittag aus der Stadtverwaltung. Im Südosten der Ukraine nahe der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer kamen offiziellen Angaben zufolge acht Männer und zehn Frauen ums Leben. Der Luftangriff auf eine Militärbasis ereignete sich demnach im Dorf Lypezke.

 14:28

Erste US-Truppen in Lettland

In Lettland sind die ersten US-Truppen zur Verstärkung der NATO-Ostflanke eingetroffen. Ein Kontingent von etwa 40 amerikanischen Soldaten kam in der Nacht zum Donnerstag in dem baltischen NATO-Land an, wie das Verteidigungsministerium in Riga mitteilte. Insgesamt sollen mehr als 300 US-Soldaten nach Lettland verlegt werden, das an Russland und dessen Verbündeten Belarus angrenzt. Die Truppen sollen auf dem Militärstützpunkt Adazi stationiert werden.

Die US-Regierung hatte am Dienstag angesichts der Zuspitzung der Ukraine-Krise die Verlegung zusätzlicher Soldaten und Ausrüstung nach Osteuropa angekündigt.

 14:26

Kreml warnt Westen vor Abbruch diplomatischer Beziehungen

Angesichts der massiven internationalen Proteste gegen den russischen Einmarsch in die Ukraine warnt der Kreml den Westen vor einem Abbruch der diplomatischen Beziehungen. "Ein Land wie Russland kann nicht hinter einem Eisernen Vorhang sein", sagte der Sprecher des russischen Präsidialamts, Dmitri Peskow, am Donnerstag in Moskau der Agentur Interfax zufolge.

"Natürlich haben wir vielleicht Probleme mit einer Reihe von Staaten. Aber auf die eine oder andere Weise hatten wir mit diesen Staaten auch zuvor schon Probleme."

Mit Blick auf den früheren Eisernen Vorhang zwischen Ost und West im Kalten Krieg sagte Peskow: "Ein Land wie Russland kann nicht durch einen Eisernen Vorhang abgesperrt werden. Das ist einfach unmöglich." Die Ukraine hat bereits ihre diplomatischen Beziehungen zu Russland abgebrochen - ebenso Georgien nach einem Krieg 2008.

Der Westen will nach dem Einmarsch russischer Truppen harte Sanktionen gegen Russland verhängen. Auf die Frage zu möglichen Gegenmaßnahmen sagte Peskow: "Lassen Sie uns die Ereignisse analysieren und weitere Schritte berechnen, wenn Probleme auftreten."

 14:21

Ukrainische Führung bleibt im Land

Die ukrainische Führung bleibt nach eigenen Angaben trotz russischer Angriffe im Land. "Der Präsident ist an seinem Platz, die Regierung ist an ihrem Platz, das Parlament ist an seinem Platz", sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Donnerstag in Kiew. Sie widersprach Berichten, dass Kabinettsmitglieder an einen sicheren Ort gebracht worden seien.

"Niemand geht irgendwohin", sagte die Ministerin für die Wiedereingliederung der besetzten Gebiete. "Wenn das Euer Ziel ist, Russland, so solltet Ihr wissen, dass wir bis zum Ende bei unserem Volk ausharren werden", so Wereschtschuk.

 14:18

Konsequenzen für Formel-1-Rennen in Russland noch unklar

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine sind die Folgen auch für das im Herbst geplante Formel-1-Rennen in Sotschi noch nicht absehbar. "Die Formel 1 beobachtet die sehr fließenden Entwicklungen wie viele andere genau und hat zum jetzigen Zeitpunkt keinen weiteren Kommentar zu dem für September geplanten Rennen", hieß es am Donnerstag in einer ersten Stellungnahme der Rennserie: "Wir werden die Situation weiterhin sehr genau beobachten."

Für den viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel kommt ein Start beim Großen Preis von Russland heuer nicht infrage. "Meine Meinung ist, dass ich dort nicht hin sollte und ich werde es auch nicht. Ich finde es falsch, in diesem Land zu fahren", sagte der 34-Jährige am Donnerstag am Rande der Testfahrten in Barcelona und bekräftigte: "Meine Entscheidung steht schon fest."

Am 25. September ist der Grand Prix von Russland in Sotschi geplant. "Es tut mir sehr leid für die Unschuldigen, die ihr Leben verlieren und aus dummen Gründen und wegen einer komischen und verrückten Führung getötet werden", sagte der Aston-Martin-Fahrer. Als er Donnerstagfrüh aufwachte und von dem Einmarsch erfuhr, sei er "schockiert" gewesen: "Ich finde es grauenhaft zu sehen, was passiert ist."

 14:14

Karte: Russische Angriffe auf die Ukraine

 14:14

Organisationen erwarten großen Hilfsbedarf

Die Hilfsorganisationen Rotes Kreuz und Ärzte ohne Grenzen erwarten großen Hilfsbedarf in der Ukraine, wie sie am Donnerstag in Aussendungen mitteilten. Das Rote Kreuz weite nach der Eskalation des Konflikts in der Ukraine seine Aktivitäten aus und bereite sich intensiv auf einen größeren Hilfseinsatz vor. Seitens Ärzte ohne Grenzen forderte Laura Leyser, Österreich-Geschäftsführerin der Organisation, dass der Zugang zur Gesundheitsversorgung gewährleistet bleibt.

Tief besorgt zeigte sich die Caritas Österreich über den Konflikt. Die Diakonie Katastrophenhilfe startete mit ihren Projektpartnern in den Nachbarländern Polen, Ungarn und Moldau die Nothilfe für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. SOS Kinderdorf rief ebenfalls zu Spenden für die Projekte mit Kindern in der Region auf, die von den Kampfhandlungen bereits vor der Eskalation betroffen waren.

Alleine in den Gebieten von Luhansk und Donezk in der Ost-Ukraine leben laut Rotem Kreuz rund 3,5 Millionen Menschen. "Zehntausende mussten ihr Zuhause bereits verlassen und es werden laufend mehr. Eine Million Menschen hat nach der Zerstörung von zwei Pumpstationen in Donezk keine Wasserversorgung mehr", sagte Rot-Kreuz-Generalsekretär Michael Opriesnig.

 14:10

EU will neue Sanktionen gegen Russland - noch kein Swift-Ausschluss

Die 27 EU-Staaten wollen sich bei ihrem Krisengipfel am Donnerstagabend im Grundsatz auf neue Sanktionen gegen Russland verständigen. Man werde sich nach der "eklatanten Aggression" auf weitere restriktive Maßnahmen einigen, "die Russland für sein Vorgehen massive und schwerwiegende Konsequenzen auferlegen werden", heißt es in einer Stellungnahme der 27 EU-Staats- und Regierungschefs. "Wir verurteilen die beispiellose militärische Aggression gegen die Ukraine aufs Schärfste."

Russland untergrabe die europäische und globale Sicherheit und Stabilität. Die Staats- und Regierungschefs riefen Russland zudem auf, seine Militäraktionen unverzüglich einzustellen, alle Kräfte und militärische Ausrüstung bedingungslos vom gesamten Territorium der Ukraine zurückzuziehen sowie die territoriale Integrität, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine vollständig zu respektieren.

Die neuen geplanten EU-Sanktionen gegen Russland werden nach Angaben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Zugang russischer Banken zu den EU-Finanzmärkten stoppen. Zudem sollen russische Vermögenswerte in der EU eingefroren werden, und wichtigen Sektoren der russischen Wirtschaft soll der Zugang zu Schlüsseltechnologien und Märkten verwehrt werden. Laut Insidern wird die EU noch auf einen Ausschluss Moskaus vom Swift-Zahlungssystem verzichten.

 13:44

Bürgermeister Ludwig kündigt Hilfe für Ukraine an

Die rot-pinke Stadtregierung in Wien kündigte Hilfe an. "Die Bilder, die uns heute aus der Ukraine erreichen, erschüttern uns zutiefst. Das ist ein trauriger und zutiefst bedrückender Tag. Unsere Gedanken sind vor allem bei den unschuldigen Zivilisten, die die Hauptleidtragenden sind. Österreich mag völkerrechtlich neutral sein, aber wir sind nicht neutral, wenn es um unsere Werte geht", betonte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) in einer Aussendung.

 13:28

Russland und China geben USA Schuld für Eskalation

Russland und China machen nach Angaben aus Moskau die USA und die Ukraine für die Eskalation in der Ukraine verantwortlich. "Die Minister haben ihrer gemeinsamen Überzeugung Ausdruck verliehen, dass der Grund der aktuellen Krise die von den USA und deren Verbündeten ermutigte Weigerung Kiews ist, das vom UN-Sicherheitsrat genehmigte Maßnahmenpaket von Minsk umzusetzen", teilte das Außenministerium in Moskau am Donnerstag mit.

Zuvor hatte es ein Gespräch von Ressortchef Sergej Lawrow und dessen chinesischem Kollegen Wang Yi gegeben. Russland und China beharrten darauf, dass alle Länder das "Prinzip der ungeteilten Sicherheit" zu respektieren hätten. Russland behauptet, der russische Angriff in der Ukraine diene dem Schutz der Menschen in den ostukrainischen Separatistengebieten.

Dem chinesischen Staatssender CCTV zufolge sagte Wang, dass China immer die Souveränität und territoriale Integrität aller Länder respektiert habe. Gleichzeitig habe die Ukraine-Frage jedoch "komplexe und besondere historische Aspekte". Man verstehe Russlands "legitime Bedenken in Bezug auf Sicherheitsfragen". China befürworte, dass die Mentalität des Kalten Krieges vollständig aufgegeben und endlich durch Dialog und Verhandlungen ein ausgewogener, effektiver und nachhaltiger europäischer Sicherheitsmechanismus gebildet werde.

 13:22

Kundgebungen gegen russischen Angriff in Österreich

Nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine haben sich am Donnerstag in Wien und Salzburg Menschen zu Solidaritätskundgebungen mit der Ukraine versammelt. In Wien waren etwa 200 Demonstrantinnen und Demonstranten vor dem Parlamentsausweichquartier in der Hofburg und am Minoritenplatz in der Innenstadt zusammengekommen. Zahlreiche ukrainische Fahnen waren zu sehen, auch Transparente und Karikaturen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die Kundgebung verlief friedlich.

Kundgebung.jpg © APA/Schlager

In Salzburg kündigte die Katholische Aktion der Erzdiözese eine nächtliche Mahnwache am Donnerstag ab 18.00 Uhr vor der Markuskirche in der Stadt Salzburg an, um damit ihre Betroffenheit und Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu dokumentieren. Erzbischof Franz Lackner lädt am Samstag um 18.30 Uhr zum gemeinsamem Friedensgebet mit der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Gemeinde Salzburg sowie Vertreterinnen und Vertretern der Ökumene in den Salzburger Dom.

 13:12

Grenzschutz: Russische Verbände auf dem Weg nach Kiew

Russische Verbände versuchten, in die Region um die Hauptstadt Kiew einzudringen, teilt der ukrainische Grenzschutz mit. Zudem sollen erneut mehrere Explosionen zu hören gewesen sein.

 12:57

Russische Hubschrauber kurz vor Kiew

Russische Kampfhubschrauber greifen die Gostomel Basis außerhalb der ukrainischen Hauptstadt Kiew an.

Unbenannt-9.jpg © Twitter

 12:49

Kreml zu Einmarsch: "Niemand spricht von Besetzung"

Nach dem Einmarsch in die Ukraine hat der Kreml zurückgewiesen, das Nachbarland besetzen zu wollen. "Niemand spricht über eine Besetzung. Und in diesem Fall ist dieses Wort hier nicht anwendbar", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge. Wie lange russische Soldaten im Donbass bleiben, werde Präsident Wladimir Putin entscheiden.

Auf die Frage, wie weit russische Truppen in der Ukraine vorrücken wollten, sagte Peskow: "Ich kann Ihnen keine Information zu militärischen, technischen und anderen Komponenten dieser Operation geben." Ziel sei eine "Demilitarisierung und Denazifizierung der Ukraine", so der Kremlsprecher. "Das bedeutet die Neutralisierung des Militärpotenzials, das in letzter Zeit auch dank der energischen Aktivität des Auslands erheblich gewachsen ist."

 12:29

EU-Abgeordnete wollen Verlegung von CL-Finale

Abgeordnete des EU-Parlaments haben am Donnerstag nach dem russischen Angriff auf die Ukraine die UEFA aufgefordert, das am 28. Mai in St. Petersburg geplante Finale der Fußball-Champions-League zu verlegen. "Wir fordern Sie auf, St. Petersburg und andere russische Städte nicht mehr als Austragungsorte für internationale Fußballwettbewerbe in Betracht zu ziehen", heißt es in dem Schreiben einer Gruppe von Parlamentariern an die UEFA.

Darüber hinaus sollte die Zusammenarbeit mit dem russischen Staatskonzern Gazprom als UEFA-Sponsor beendet werden. Auch sollen Sanktionen gegen russische Funktionäre in Betracht gezogen werden, "die an der Verletzung des Völkerrechts mitschuldig sind". Wenig später kündigte die UEFA für Freitag (10.00 Uhr) eine außerordentliche Sitzung ihres wichtigsten Gremiums, des Exekutivkomitees an.

 12:29

Militärexperte: Einnahme von Großstädten derzeit kein Ziel

Die Umfassung und Zerschlagung ukrainischer Truppen an der Kontaktlinie zu den "Volksrepubliken" in der Ostukraine ist das Ziel des russischen Angriffs für die nächsten Tage, meinte der Leiter der Forschung- und Entwicklungsabteilung der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt, Oberst Markus Reisner, am Donnerstagvormittag. Die Möglichkeiten der ukrainischen Luftabwehr seien bereits massiv reduziert, Versuche, Großstädte einzunehmen, gebe es im Moment keine.

"Man bindet entlang der Kontaktlinie (in den Regionen Donezk und Luhansk, Anm.) die ukrainischen Kräfte mit massivem Feuereinsatz und wird dann versuchen, sie zu umfassen", sagte der Oberst. Der Vorstoß russischer Verbände aus dem Raum Charkiw im Nordosten der Ukraine soll dabei nachrückende ukrainische Kräfte lahmlegen. Parallel gebe es Einsatz von einem "Deep Fire" im Hinterland, wo es darum ginge Kommunikationsstrukturen zu zerstören. Auch Cyberangriffe und das Streuen von Nachrichten seien Teil dieser Kampagne.

 12:27

Nehammer berichtet über Telefonat mit Selenskyj

Die Situation in der Ukraine ist "höchst dramatisch", berichtete Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Donnerstag im Parlament von einem kurz zuvor geführten Telefonat mit Präsident Wolodymyr Selenskyj. Dieser habe ersucht, seinem von Russland angegriffenen Land beizustehen. Österreich verurteile auch als neutrales Land Russlands Vorgehen scharf und trage die angekündigten scharfen EU-Sanktionen mit. Auch "humanitäre Hilfe ist jetzt mehr als geboten", betonte Nehammer.

Er war mit Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und den Mitgliedern des Krisenkabinetts für eine Erklärung zur Lage im Parlament - und meldete sich nach einer ausführlichen Rede noch einmal, um von einem zwischenzeitlich geführten Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten zu berichten. Dieser habe davon gesprochen, dass er nicht wisse, wie lange es sein Land noch gebe und wie lange er noch leben werde. Er habe berichtet, dass auch zivile Infrastruktur angegriffen werde, viele Menschenleben schon ausgelöscht seien - und er habe ersucht, der Ukraine beizustehen, mit militärischer und humanitärer Hilfe.

Österreich könne da "auch als neutrales Land nicht wegschauen", stellte Nehammer fest - und betonte die Bereitschaft zu humanitärer Hilfe und auch zur Aufnahme von Flüchtlingen.

Schon zuvor hatten er und Kogler in ihren Erklärungen unterstrichen, dass Österreich den von Russland eröffneten Krieg scharf verurteilt und die geplanten scharfen EU-Sanktionen mittragen wird, auch wenn sie wirtschaftlich negative Folgen haben.

 12:22

NATO beruft Sondergipfel ein

Für Freitag wird ein NATO-Gipfeltreffen angesetzt. Dabei soll über weitere Schritte im Ukraine-Krieg beraten werden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Unklar war noch, wo oder ob das Treffen virtuell oder in Brüssel stattfinden soll. Derzeit halten sich dort viele EU-RegierungsvertreterInnen auf.

 12:21

Kreml: Ukraine muss entnazifiziert und demilitarisiert werden

Das russische Präsidialamt erklärt, die russische Operation in der Ukraine müsse ihre Ziele erfüllen. Das Land müsse von "Nazis" gesäubert und befreit werden. Zudem müsse die Ukraine demilitarisiert werden. Ziel sei es nicht, das Land zu besetzen.

 12:13

Mehrere Tote in Odessa und Browary

Bei einem Raketenangriff auf die Region des ukrainischen Schwarzmeer-Hafens Odessa hat es den örtlichen Behörden zufolge mindestens 18 Tote gegeben. In der Stadt Browary bei Kiew starben laut dem dortigen Bürgermeister mindestens sechs Menschen. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.

 12:00

Fußball-Verband setzte ukrainische Meisterschaft aus

Wenige Stunden nach dem Angriff russischer Truppen auf die Ukraine hat der ukrainische Fußball-Verband den Spielbetrieb der höchsten Liga ausgesetzt. Eigentlich sollte die Winterpause der Premier Liga am Freitag mit dem Spiel FK Minaj - Sorja Luhansk beendet werden. "Aufgrund der Verhängung des Kriegsrechts in der Ukraine wurde die ukrainische Meisterschaft ausgesetzt", teilte der Verband UAF am Donnerstag mit.

Clubs wie Sorja Luhansk oder Schachtjor Donezk, die aus den bereits seit 2014 von pro-russischen Separatisten kontrollierten Gebieten der Ostukraine kommen, trainieren und spielen schon seit mehreren Jahren nicht mehr in ihrer Heimat.

 11:56

Militärische Kommandozentrale auch in Kiew angegriffen

In mehreren Städten der Ukraine sind nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums militärische Kommandozentralen angegriffen worden. Betroffen davon sei auch Kiew, sagt ein Beamter des Ministeriums am Donnerstag. Ein Reuters-Korrespondent hat zuvor von einer Explosion in der Hauptstadt berichtet.

Ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj teilte mit, die Ukraine werde von einer zweite Welle von Raketenangriffen getroffen.

 11:48

Erste Flüchtlinge in Rumänien eingetroffen

In Rumänien sind am Donnerstagvormittag die ersten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine eingetroffen. Der nordrumänische Grenzübergangspunkt Sighetu Marmatiei meldete die Einreise Dutzender Personen aus der Ukraine, bei denen es sich teils um ukrainische Bürger, teils um Staatsangehörige anderer Länder handelt, die sich bis dato in der Ukraine aufgehalten hatten.

 11:38

Angriff auf militärische Kommandozentrale in Kiew

In mehreren Städten sind nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums militärische Kommandozentralen angegriffen worden. Betroffen davon sei auch Kiew, sagt ein Beamter des Ministeriums. Ein Reuters-Korrespondent hat zuvor von einer Explosion in der Hauptstadt berichtet.

 11:30

Russisches Militär meldet Manöver in Separatistengebiet Transnistrien

Russlands Militär hat eigenen Angaben zufolge planmäßige Militärübungen in dem von der Ex-Sowjetrepublik Moldau abtrünnigen Separatistengebiet Transnistrien abgehalten. Auf einem speziellen Ausbildungsgelände sei das Stoppen feindlicher Fahrzeuge trainiert worden, teilte der Wehrbezirk West am Donnerstag mit. Ob das Manöver in dem Gebiet, das im Osten an die Ukraine grenzt, bereits abgeschlossen ist, ging aus der Mitteilung nicht klar hervor.

Russisches Militär ist seit Anfang der 1990er Jahre in Transnistrien stationiert. Die von prorussischen Separatisten geführte Region hatte sich damals in einem blutigen Bürgerkrieg von Moldau abgespalten, als das Land sich von der Sowjetunion unabhängig erklärte.

 11:23

Mehr als 40 ukrainische Soldaten getötet

Bei russischen Luftangriffen sind ukrainischen Angaben zufolge mehr als 40 Soldaten getötet worden. Entgegen separatistischer Angaben sei die Frontlinie in der Ostukraine nicht durchbrochen worden, sagte Militärsprecher Olexij Arestowytsch am Donnerstag vor Journalisten. Die Kleinstadt Schtschastja sei weiter unter ukrainischer Kontrolle. Zuvor hatten die prorussischen Separatisten von der Einnahme von Schtschastja sowie der Kleinstadt Stanyzja Luhanska berichtet.

Die Behörden in Kiew hatten zugleich das Vordringen prorussischer Kräfte auf das von ukrainischen Regierungstruppen kontrollierte Gebiet bestätigt. Mehrere Dutzend Soldaten wurden nach ukrainischen Angaben bisher verletzt. Es gebe auch Opfer unter den Zivilisten. Bei einem Angriff im Osten der Ukraine ist den Rettungsdiensten zufolge ein Bub getötet worden. In der Region Charkiw sei ein Wohnhaus beschossen worden.

 11:11

SPD-Fraktionschef nennt Putin einen "Kriegsverbrecher"

Der Fraktionschef der regierenden deutschen Sozialdemokraten, Rolf Mützenich, hat den russischen Angriff auf die Ukraine scharf verurteilt und Moskau aufgefordert, sofort die Waffen ruhen zu lassen. "Es handelt sich hier um einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg. Der russische Präsident ist ein Kriegsverbrecher", erklärte Mützenich am Donnerstag. "Präsident Putin und die russische Führung werden dafür einen hohen Preis bezahlen", kündigte Mützenich an.

Den höchsten Preis aber zahle die ukrainische Bevölkerung, der weiterhin Solidarität und Unterstützung gelte, sagte der Chef der größen Fraktion im Deutschen Bundestag. Mützenich sagte, er befürchte, dass sich ein neuer "Eiserner Vorhang" über Europa senken werde. "Dies ist das Ende einer europäischen Sicherheitsordnung, die wir nach dem Ende des Kalten Krieges schaffen wollten." Nötig sei nun eine entschlossene und abgestimmte Reaktion des Westens und weitere schwerwiegende Sanktionen. Russland habe sein Vetorecht im UNO-Sicherheitsrat moralisch und politisch verwirkt.

"Wir fordern Putin auf, sofort die Waffen ruhen zu lassen", betonte Mützenich. Jetzt müsse ein Flächenbrand verhindert und humanitäre Hilfe für die Menschen bereitgestellt werden.

 10:48

Ukraine bricht diplomatische Beziehungen zu Russland ab

Als Reaktion auf den russischen Einmarsch bricht die Ukraine die diplomatischen Beziehungen mit dem Nachbarland Russland ab. Das sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

Selenskyj rief die Russinnen und Russen auf, herauszukommen und gegen den Krieg zu protestieren.

 10:39

KPÖ-Kahr verurteilt russische Invasion

Nach ihrer Forderung nach Rückzug von Truppen beider Seiten vom Mittwoch hat die Grazer KPÖ-Bürgermeisterin Elke Kahr am Donnerstag die russische Invasion in der Ukraine verurteilt. "Russland hat heute mit dem Einmarsch in die Ukraine begonnen. Mit dieser Aggression hat Putin schweres Unrecht begangen und Fakten geschaffen, die nicht mehr umkehrbar sind. Alle Beteuerungen haben sich als leere Worte erwiesen", so Kahr in einer Aussendung.

Leidtragende seien die Menschen in der Ukraine, die in diesem Krieg ihr Hab und Gut, ihre Heimat und ihr Leben verlören, sagte Kahr weiters. "Dieser Krieg wird Auswirkungen weit über die Ukraine hinaus haben. Die Drohungen und Einschüchterungsversuche Putins gegenüber anderen Staaten sind inakzeptabel und durch nichts zu rechtfertigen", betonte die KPÖ-Politikerin. "Krieg darf nie eine Option sein. Das sollten die Machthaber aufgrund der Erfahrungen aus der Geschichte gelernt haben."

 10:36

Russischer Militärkonvoi startet von Krim

Ein russischer Militärkonvoi ist einem Augenzeugen zufolge von der annektierten Halbinsel Krim nördlich in Richtung ukrainisches Kernland aufgebrochen.

 10:35

Kind stirbt in Wohnaus

Von russischen Bomben schwer beschädigtes Gebäude in der ostukrainischen Stadt Chuhuiv. Dabei soll laut ukrainischen Medien auch ein Kind getötet worden sein.

Charkiw.jpg © AFP

 10:27

Lukaschenko: Belarus nicht an russischem Operation beteiligt

Nach Darstellung des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko haben sich seine Soldaten nicht an dem russischen Militäreinsatz im Nachbarland Ukraine beteiligt. "Unsere Truppen beteiligen sich nicht an dieser Operation", sagte er am Donnerstag in Minsk der Staatsagentur Belta zufolge. Die Lage an der belarussisch-ukrainischen Grenze habe sich dramatisch verändert.

Nach Angaben aus Minsk telefonierten Russlands Präsident Wladimir Putin und Lukaschenko am frühen Donnerstagmorgen. Die beiden engen Verbündeten hatten zuletzt ein gemeinsames großes Manöver in Belarus (Weißrussland) abgehalten, auch im Süden der Ex-Sowjetrepublik an der Grenze zur Ukraine. Der Kreml sicherte diesbezüglich zu, dass russische Soldaten nach der Übung wieder an ihre Standorte zurückkehren sollten. Am Sonntag kündigte Belarus dann eine Verlängerung der Militärübungen an.

Vor allem im Westen war befürchtet worden, dass Russland möglicherweise auch von Belarus aus einen Einmarsch in die Ukraine plane. Der Kreml hatte das stets dementiert.

 10:11

Rund 50 Russen getötet

Das ukrainische Militär teilt mit, dass rund 50 Russen im Osten des Landes getötet worden seien. Zudem seien sechs Flugzeuge zerstört worden.

 10:04

Deutschland kündigt "Paket mit massivsten Sanktionen" an

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock sagt in Berlin, Russland breche "mit den elementarsten Regeln der internationalen Ordnung". Die Ukraine habe nichts getan, was diesen Angriff rechtfertige. Vielmehr hätten die Menschen in der Ukraine das Recht auf Demokratie und Frieden. "Präsident Putin, diesen Traum werden Sie niemals zerstören können", sagt Baerbock. "Er wächst in der Ukraine, er wächst auch in Ihrem Land." Deutschland sei fassungslos, aber nicht hilflos. Es folge nun ein Paket mit "massivsten Sanktionen".

 10:04

AUA stoppt sämtliche Flüge in die Ukraine

Die Austrian Airlines (AUA) setzen als Reaktion auf die militärische Eskalation in der Ukraine alle Flüge in das Land mit sofortiger Wirkung aus. Das gab die AUA am Donnerstag auf Anfrage bekannt. Bereits am Montag hatte die AUA ihre regulären Flüge nach Kiew und Odessa vorerst bis Ende Februar eingestellt. Nun werde auch die Stadt Lemberg nicht mehr angeflogen, sagte eine AUA-Sprecherin. Vom Flugstopp betroffen ist zudem die moldawische Hauptstadt Chisinau.

Überflüge im ukrainischen Luftraum finden derzeit nicht statt. "Die Sicherheit unserer Fluggäste und Besatzungsmitglieder hat zu jeder Zeit oberste Priorität", hieß es.

Auch der ungarische Billigflieger Wizz Air stellt den Flugverkehr in die Ukraine nach der Schließung des Luftraums dort ein. Lufthansa hatte wie die meisten anderen Gesellschaften die Flüge am vergangenen Wochenende eingestellt.

 10:00

Regierung ruft Ukrainer zu den Waffen

Die ukrainische Regierung ruft alle einsatzfähigen Landsleute zu den Waffen. Wer bereit und in der Lage sei, eine Waffe zu halten, könne sich den Streitkräften anschließen, erklärt Verteidigungsminister Oleksii Resnikow. Die Polizei teilt mit, es würden Waffen an die Veteranen ausgegeben.

 09:58

Reisewarnung für Ukraine

Österreich verhängte heute eine Reisewarnung für die gesamte Ukraine. "Vor allen Reisen in die Ukraine wird aufgrund der unvorhersehbaren Sicherheitssituation eindringlich gewarnt. Es wird dringend geraten, die Ukraine unverzüglich zu verlassen", so das Außenministerium auf seiner Homepage.

 09:50

Belarussische Truppen nicht im Einsatz

Truppen des mit Russland verbündeten Belarus sind laut Staatschef Alexander Lukaschenko nicht an der russischen Militäroperation gegen die benachbarte Ukraine beteiligt, wie die Nachrichtenagentur Belta meldet. Russland hat in Belarus Truppen an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen und dort Militärmanöver abgehalten.

 09:41

China ruft alle Parteien zu Zurückhaltung auf

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat China alle Parteien zur Zurückhaltung aufgerufen. "China beobachtet die aktuelle Situation sehr genau", sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking am Donnerstag bei einer planmäßigen Pressekonferenz. "Wir rufen alle Parteien auf, Zurückhaltung zu üben und zu verhindern, dass die Situation außer Kontrolle gerät", fügte sie hinzu.

Russland und China hatten Anfang Februar bei einem Treffen ihrer Staatschefs in Peking einen Schulterschluss in der Ukraine-Krise und bei anderen Sicherheitsfragen vollzogen. Die Präsidenten Wladimir Putin und Xi Jinping verabschiedeten eine gemeinsame Erklärung, in der sie unter anderem einen Stopp der NATO-Erweiterung forderten.

Später signalisierte Peking jedoch, es werde Putin im Falle einer Truppenentsendung in die Ukraine nicht unterstützen. Der chinesische Außenminister Wang Yi erklärte am Wochenende auf der Münchner Sicherheitskonferenz, die Souveränität aller Nationen müsse respektiert werden. "Die Ukraine ist keine Ausnahme", sagte er. Auf einer Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrats am Montag verurteilte China Russlands Vorgehen aber nicht explizit, sondern rief alle Konfliktparteien zur "Zurückhaltung" auf.

 09:29

Ungarn verzichtet auf Kritik an Russland

Das EU- und NATO-Land Ungarn hat sich nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine mit dem angegriffenen Land solidarisch erklärt, zugleich aber Russland nicht kritisiert. "Wir stehen an der Seite der Ukraine, wir setzen uns für die territoriale Unversehrtheit und Souveränität der Ukraine ein", erklärte der ungarische Außenminister Peter Szijjarto am Donnerstagmorgen in einem Video, das er auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte.

Den Krieg in Ungarns östlichem Nachbarland hätten "die diplomatischen Bemühungen selbst der größten und stärksten Länder leider nicht verhindern können", fügte er hinzu. Russland - das Land, das diesen Krieg in der Nacht zum Donnerstag startete - erwähnte er allerdings mit keinem Wort. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban pflegt seit Jahren ein freundschaftliches Verhältnis zum russischen Präsidenten Wladimir Putin.

 09:03

Ukrainisches Innenministerium: Sieben Soldaten getötet

 08:54

Bodentruppen dringen in Ukraine vor

Nach Angaben des ukrainischen Grenzschutzes sind russische Bodentruppen in die Ukraine vorgedrungen. In mehreren nördlichen Regionen und von der annektierten Halbinsel Krim aus habe die Armee mit Panzern und weiterem schweren Gerät die Grenze passiert, teilte der Grenzschutz am Donnerstag mit. Russland hatte in der Nacht einen Großangriff auf die Ukraine gestartet.

 08:52

Ölpreis stieg erstmals seit 2014 über 100 Dollar

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ist der Preis für ein Barrel Rohöl erstmals seit mehr als sieben Jahren auf über 100 Dollar (88 Euro) gestiegen. Der Preis für ein Fass (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent erhöhte sich auf dem Weltmarkt am Donnerstagmorgen um 5,5 Prozent auf 102,20 Dollar. Das war der höchste Stand seit September 2014. Damit summiert sich das Plus heuer bereits auf rund 30 Prozent, nachdem sich der Preis 2021 verdoppelt hatte.

 08:45

Van der Bellen: "Putin muss den Angriff sofort stoppen"

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat den russischen Angriff auf die Ukraine scharf verurteilt und seinen Amtskollegen Wladimir Putin zur Umkehr aufgerufen. "Präsident Putin muss den Angriff sofort stoppen und zu Verhandlungen zurückkehren", schrieb Van der Bellen am Donnerstag in der Früh auf Twitter. "Wenn nicht, wird der Einsatz militärischer Gewalt auf dem europäischen Kontinent die Beziehungen zum russischen Nachbarn auf Jahrzehnte verändern."

"Ich verurteile aufs Schärfste den kriegerischen, völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine, der die Souveränität und die territoriale Integrität der Ukraine eklatant verletzt", betonte der Bundespräsident. "Unsere Gedanken und unsere Solidarität sind jetzt bei den Menschen in der Ukraine."

"Alles muss nun getan werden, um eine weitere Eskalation zu vermeiden und Menschenleben zu schützen", so Van der Bellen. "Alles, was die Republik Österreich als neutraler Staat tun kann, um zum Frieden beizutragen, werden wir tun. Frieden muss an erster Stelle stehen", unterstrich der Bundespräsident. Der Weg zum Verhandlungstisch muss für alle Seiten offen stehen.

 08:33

Moskaus Verteidigungsministerium: Ukrainische Luftabwehr unschädlich

Das russische Verteidigungsministerium meldete am Vormittag, dass es die Luftabwehr des Landes komplett unschädlich gemacht habe. Die Stützpunkte der ukrainischen Luftwaffe seien mit "präzisionsgelenkter Munition" außer Betrieb gesetzt worden, hieß es. Die ukrainischen Soldaten hätten keinerlei Widerstand gegen das russische Militär geleistet. Zugleich wies das Ministerium ukrainische Berichte über einen Abschuss von russischen Flugzeugen zurück. Das entspreche nicht den Tatsachen, hieß es. Das Ministerium teilte auch mit, dass es keine Luftschläge gegen ukrainische Städte gebe. "Der Zivilbevölkerung droht nichts."

 08:32

Schallenberg: "Schlimmste Erwartungen sind wahr geworden"

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat sich bestürzt über den russischen Militärangriff auf die Ukraine gezeigt. "Unsere schlimmsten Erwartungen sind wahr geworden", schrieb Schallenberg am Donnerstag auf Twitter. "In den frühen Morgenstunden ist die Ukraine zum Opfer einer weiteren russischen Aggression geworden. Russland hat den Weg der Gewalt gewählt. In diesen schwierigen Stunden stehen wir zur Ukraine und dem ukrainischen Volk", schrieb Schallenberg auf Englisch.

 08:31

Separatisten melden Einnahme von zwei Kleinstädten in Ostukraine

 08:22

Schwarzer Rauch steigt von einem Militärflughafen in der Nähe von Charkiw auf

Charkiw.jpg © Twitter

 08:19

Russische Truppen kesseln Großstadt Charkiw ein

 08:17

Westliche Staaten schließen Botschaften in Kiew

Dänemark schließt seine Botschaft in Kiew. Das teilt das Außenministerium auf seiner Webseite mit und begründet den Schritt mit der Sicherheitslage. Norwegen verlegt unterdessen seine Botschaft von Kiew in das im Westen gelegene Lwiw. Das teilt das norwegische Außenministerium mit.

 08:15

Digitalwährungen gaben stark nach

Digitalwährungen wie Bitcoin haben am Donnerstag mit deutlichen Kursverlusten auf den Angriff Russlands auf die Ukraine reagiert. In der Früh fiel der Kurs der ältesten und nach Marktwert größten Kryptowährung Bitcoin um rund acht Prozent auf unter 35.000 US-Dollar. Die nach Marktwert zweitgrößte Internetdevise Ether gab um 12 Prozent auf rund 2.300 Dollar nach. Andere Digitalwerte wie Cardano oder Dogecoin brachen noch stärker ein.

Kryptowährungen wie Bitcoin gelten unter Fachleuten als besonders riskante Anlagen, weshalb sie von der hohen Unsicherheit aufgrund des russischen Angriffs besonders betroffen sind. "Einmal mehr beweisen Kryptoassets, dass das Narrativ des vermeintlich sicheren Hafens ein Mythos ist", kommentierte Experte Timo Emden von Emden Research. Einige Kryptoanleger meinen, Digitalanlagen besäßen trotz hoher Kursschwankungen eine Schutzfunktion gegen besonders unsichere Zeiten, ähnlich wie Gold.

 08:00

Präsident der Ukraine fordert weltweite "Anti-Putin-Koalition"

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine weltweite "Anti-Putin-Koalition" gefordert. "Die Welt muss Russland zum Frieden zwingen", erklärte Selenskyj am Donnerstagmorgen nach Krisentelefonaten mit seinen westlichen Partnern in den USA, der EU, Großbritannien, Deutschland und Polen.

Mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der den Großangriff auf die Ukraine befohlen hatte, fügte Selenskyj hinzu: "Wir sind dabei, eine Anti-Putin-Koalition aufzubauen."

Selenskyj hatte kurz nach dem Beginn der russischen Angriffe am Donnerstagmorgen das Kriegsrecht über die gesamte Ukraine verhängt. Explosionen waren am Morgen in der Hauptstadt Kiew und anderen Städten der Ukraine zu hören, auch von Belarus aus griffen russische Truppen offenbar das Nachbarland an. Kiew rief die internationale Gemeinschaft auf, "sofort" zu handeln, um mit einem "geeinten und starken" Vorgehen die "Aggression" gegen die Ukraine zu stoppen.

 07:56

Erste Opfer in der Region Kiew

Laut einem Berater des ukrainischen Innenministeriums gibt es in der Region Kiew erste Opfer. In der Stadt Browary sei eine Person getötet und eine weitere verletzt worden.

 07:40

EU will umgehend neue Sanktionen gegen Russland beschließen

Die EU wird nach Angaben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratschef Charles Michel umgehend ein neues Sanktionspaket gegen Russland beschließen. Dieses werde "massive und schwerwiegende Folgen" für das Land haben, teilten Michel und von der Leyen am Donnerstag gemeinsam mit. Ein für den Abend geplanter Krisengipfel solle darüber beraten. Zu diesem wird auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) anreisen.

Nach früheren Angaben von der Leyens dürfte das neue Paket unter anderem Ausfuhrverbote für wichtige High-Tech-Komponenten umfassen und den russischen Energiesektor ins Visier nehmen. Es dürfte zudem auch Sanktionen gegen Oligarchen umfassen. "Wenn der Kreml einen Krieg anzettelt, wird das hohe Kosten und schwerwiegende Konsequenzen für Moskaus Wirtschaftsinteressen haben", sagte von der Leyen am Wochenende bei der Münchner Sicherheitskonferenz. "Das riskante Denken des Kreml, das aus einem dunklen Gestern stammt, könnte Russland seine blühende Zukunft kosten."

Ein erstes Sanktionspaket hatte die EU bereits nach der Anerkennung der Unabhängigkeit der Separatistenregionen Donezk und Luhansk in der Ostukraine und der Entsendung russischer Soldaten beschlossen. Es richtet sich unter anderem gegen die 351 Abgeordneten des russischen Parlaments, die die Anerkennung der selbst ernannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk in der Ostukraine auf den Weg gebracht haben. Hinzu kommen 27 Personen und Organisationen, die dazu beitragen, die territoriale Integrität, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine zu untergraben. Darüber hinaus beschneidet es den Zugang des russischen Staats zu den EU-Finanzmärkten und schränkt den Handel der EU mit den beiden Regionen ein.

 07:34

OSZE-Sondersitzung am Donnerstag in Wien

Spitzenvertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien sind kurz vor 5.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit über den Beginn eines Kriegs in der Ukraine informiert worden und beschäftigen sich mit der Vorbereitung einer Sondersitzung des Permanenten Rats der OSZE, die am Donnerstag in Wien stattfinden wird. Dies erklärte der APA ein Vertreter der ukrainischen OSZE-Delegation. Eine genaue Uhrzeit stand in den frühen Morgenstunden noch nicht fest.

Die russische Militäraktion gegen die Ukraine sei nicht nur ein schwerer Bruch der OSZE-Prinzipien, sondern brächte auch das Leben von Millionen Menschen in Gefahr, erklärte der OSZE-Vorsitzende und polnische Außenminister Zbigniew Rau am frühen Donnerstagvormittag. "Ich fordere Russland auf, Militäraktionen sofort zu stoppen und zur Diplomatie zurückzukehren", schrieb er auf Twitter.

 07:26

Baerbock: Tag der Schande

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat den russischen Angriff auf die Ukraine scharf verurteilt. "Mit dem Angriff auf die Ukraine bricht Russland mit den elementarsten Regeln der internationalen Ordnung", teilt sie mit. "Die Weltgemeinschaft wird Russland diesen Tag der Schande nicht vergessen." Man werde gemeinsam mit den Partnern reagieren. "Unsere ganze Solidarität gilt der Ukraine."

 07:26

Neues EU-Sanktionspaket gegen Russland

EU-Ratspräsident Charles Michel hat ein neues Sanktionspaket gegen Russland angekündigt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen werde ein Paket vorlegen, das dann von den EU-Regierungen beschlossen werden soll, teilt er mit. Die EU werde der Ukraine weitere politische, finanzielle und humanitäre Hilfe leisten.

 07:21

Russland: Ukrainische Luftwaffenstützpunkte zerstört

Die militärische Infrastruktur der ukrainischen Luftwaffenstützpunkte ist nach Angaben der russischen Regierung zerstört. Das meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Der ukrainische Katastrophenschutz berichtet unterdessen von Beschuss auch in der Region Lwiw im Westen des Landes.

 07:16

Flugzeugabschüsse

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben fünf russische Flugzeuge und einen Hubschrauber in der Region Luhansk abgeschossen. Russland weist diese Berichte als falsch zurück.

 07:15

Keine Angriffe auf zivile Ziele

Die ukrainische Regierung rechnet nicht mit russischen Angriffen auf zivile Ziele. Es würden keine Angriffe auf Wohngebiete und die zivile Infrastruktur erwartet, sagt ein Berater des Innenministeriums in Kiew.

 07:03

Krieg vor allem im östlichen Landesteil - "Full invasion"

Russland hat sich in den ersten Stunden seiner "Militäroperation" auf den östlichen Teil der Ukraine konzentriert. Die Rede war von Luftschlägen auf militärische Objekte sowie Flughäfen in und um Charkiw, Cherson, Dnipro, Odessa, Mykolajiw, Saporischschja sowie die Hauptstadt Kiew. Zudem sollen Truppen die belarussisch-ukrainische sowie russische-ukrainische Grenze im Norden des Landes überschritten haben. Unklarheit herrschte über Landeoperation am Schwarzen Meer.

Laut Medienberichten kam es zudem zu massiven Feuergefechten entlang der Kontaktlinie an den Grenzen der selbst erklärten "Volksrepubliken", die von Russland am Dienstag anerkannt worden waren. Das sich derzeit abzeichnende Szenario entspricht in etwa jener Maximalvariante, die der Leiter der Forschung- und Entwicklungsabteilung der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt, Oberst Markus Reisner, am Dienstag in einem Gespräch mit der APA skizziert hatte. Russland dürfte demzufolge versuchen, jedenfalls den Teil östlich des Flusses Dnipro unter seine Kontrolle zu bekommen und die Ukraine etwa in der Mitte teilen.

Unklar bliebt bei diesem als "Full invasion" bezeichneten Szenario freilich, ob versucht würde, die an beiden Seiten des Dnipro liegende Hauptstadt zu erobern. Im 1943 brauchte die Rote Armee zehn Tage, um die Kiew von deutschen Truppen zurückerobern. Auf beiden Seiten fielen damals etwa 40.000 Soldaten.

 06:59

Nehammer: "Eklatante Verletzung des Völkerrechts"

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat den von Russlands Präsidenten Wladimir Putin gestartete Angriff gegen die Ukraine Donnerstag früh verurteilt. "In den letzten Stunden hat die Russische Föderation erneut eine eklatante Verletzung des Völkerrechts begangen, die wir zutiefst ablehnen und klar verurteilen", hieß es in einer Mitteilung. "Österreichs uneingeschränkte Solidarität gilt der Ukraine. In diesen schweren Stunden sind unsere Gedanken bei der Bevölkerung der Ukraine."

Fest stehe, "dass dieser neuerliche Angriffe auf die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine nicht unbeantwortet bleiben" werde, so Nehammer. Er habe bereits mit EU-Ratspräsident Charles Michel und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gesprochen, erklärte der Regierungschef, der am Nachmittag zu einem EU-Sondergipfel zum Russland-Ukraine-Konflikt reisen wird. "Die EU wird rasch, geeint und in aller Deutlichkeit reagieren. Wir koordinieren uns mit unseren europäischen und gleichgesinnten Partnern, welche weiteren Maßnahmen gegenüber Russland ergriffen werden." Er stehe zudem in laufendem Austausch "mit dem Krisenkabinett der Bundesregierung, dem Bundespräsidenten und den Parlamentsparteien".

 06:54

Putin will Kriegsfehler Stalins nicht wiederholen

Russlands Präsident Wladimir Putin hat in seiner Kriegserklärung am Donnerstag in der Früh auf den sowjetischen Diktator Josef Stalin verwiesen: Die Sowjetunion habe 1940 und 1941 versucht, den Kriegsbeginn (mit Nazi-Deutschland, Anm.) zu verhindern oder hinauszögern und habe versucht, den Aggressor nicht zu provozieren, sagte er. Das Land sei deshalb nicht bereit gewesen, um sich dem deutschen Überfall am 22. Juni 1941 mit voller Kraft entgegenzustellen.

Die Versuche, den Aggressor vor dem Krieg zu beschwichtigen, erwiesen sich als teurer Fehler, erläuterte er. "Ein zweites Mal werden wir einen solchen Fehler nicht zulassen", sagte er.

 06:51

Scholz: "Bruch des Völkerrechts"

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz spricht von einem "eklatanten Bruch des Völkerrechts". Der russische Angriff sei "durch nichts zu rechtfertigen", erklärt er in Berlin. "Dies ist ein furchtbarer Tag für die Ukraine und ein dunkler Tag für Europa."

 06:48

NATO beruft Sondersitzung des Nordatlantikrats ein

Vertreter der 30 NATO-Staaten kommen wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine zu einer Krisensitzung zusammen. Die Beratungen des Nordatlantikrats in Brüssel sollen um 8.30 Uhr beginnen, wie in der Früh eine Vertreterin Großbritanniens mitteilte. Aus Bündniskreisen hieß es, dass bei der Sitzung beschlossen werden könnte, dem Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte weitreichende Befugnisse zu übertragen.

Möglich wäre demnach auch, dass sofort weitere NATO-Truppen zur Verstärkung der Ostflanke in Staaten wie Estland, Lettland und Litauen verlegt werden. Diese Bündnismitglieder haben besonders große Sorge, dass Russland nicht nur die Ukraine, sondern auch sie angreifen könnte.

 06:46

Russische Truppen nicht in Odessa gelandet

Meldungen, das russische Militär sei in Odessa angelandet, weist das ukrainische Militär als falsch zurück.

 06:45

Schwere Explosionen in Mariupol in Ostukraine

In Mariupol gibt es zwei schwere Explosionen. Es habe eine nach der anderen gegeben aus östlicher Richtung, berichten Reuters-Zeugen. Mariupol liegt am Schwarzen Meer im ukrainischen Verwaltungsbezirk Donezk.

 06:44

Britischer Premier Johnson entsetzt

 06:22

Von der Leyen: Werden Kreml zur Rechenschaft ziehen

 06:12

OSZE-Sondersitzung am Donnerstag in Wien

Spitzenvertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien sind kurz vor 5 Uhr mitteleuropäischer Zeit über den Beginn eines Kriegs in der Ukraine informiert worden und beschäftigen sich mit der Vorbereitung einer Sondersitzung des Permanenten Rats der OSZE, die am Donnerstag in Wien stattfinden wird. Dies erklärte der APA ein Vertreter der ukrainischen OSZE-Delegation. Eine genaue Uhrzeit stand in den frühen Morgenstunden noch nicht fest.

 06:11

Kiew verhängt Kriegsrecht

Die Ukraine ruft das Kriegsrecht aus.

 06:02

Biden: Russland hat vorsätzlich Krieg begonnen

Russland hat nach Angaben von US-Präsident Joe Biden "vorsätzlich" einen "Krieg" gegen die Ukraine begonnen. Russland alleine sei verantwortlich für die dadurch ausgelösten Todesfälle und das menschliche Leid, erklärte Biden am Mittwochabend (Ortszeit). Die USA und ihre Verbündeten würden Russland entschlossen dafür "zur Rechenschaft ziehen", erklärte er.

 06:02

Unübersichtliche Lage nach russischem Einmarsch

Nach der von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten Invasion in die Ukraine ist die Lage in dem Land unübersichtlich. Es gab Berichte über Einschläge in der Ostukraine aus den Städten Charkiw und Dnipro; zudem aus Odessa, Berdjansk und Kramatorsk, wie die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform am Donnerstagmorgen in Kiew meldete. Die Ukraine hat ihren Luftraum komplett geschlossen, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk meldete.

Kommandozentralen des ukrainischen Militärs in der Hauptstadt Kiew und der Millionenstadt Charkiw würden mit Raketen angegriffen, zitierte die Ukrainische "Prawda" auf ihrer Webseite einen Vertreter des ukrainischen Innenministeriums.

Ein Korrespondent der Deutschen Presse-Agentur in Kiew berichtete, dass auch in Kiew Donnerschläge zu hören waren. Es war unklar, woher die Geräusche kamen. "Jetzt hören wir einige Explosionen", schrieb auch eine Anrainerin aus Kiew in einem privaten Chat, der dpa vorlag.