Vize-Verteidigungsminister: "Innerhalb von wenigen Tagen".
Entspannungssignale vor der ukrainischen Präsidentenwahl: Russland hat am heutigen Freitag den vollständigen Abzug seiner in den vergangenen Wochen an der ukrainischen Grenze stationierten Truppen angekündigt. "Innerhalb von wenigen Tagen" werden "100 Prozent" der in grenznahe Regionen verlegten Einheiten abgezogen, sagte Vize-Verteidigungsminister Anatoli Antonow am Freitag.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte bereits Anfang der Woche einen Truppenabzug angekündigt, und dies mit dem Wunsch begründet, den Urnengang am Sonntag nicht behindern zu wollen. Die pro-russischen Separatisten im Osten der Ukraine, die einen Anschluss an Russland wünschen, wollten die Wahl boykottieren.
Mehrere Tote bei neuen Gefechten im Osten
Bei neuen Gefechten in der Ostukraine sind am Freitag in der Früh mindestens fünf Menschen getötet worden. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP sah nahe des Dorfes Karliwka nordwestlich der Regionalhauptstadt Donezk fünf Leichen. Bei vier Opfern handle es sich offenbar um Kämpfer aus den Reihen prorussischer Separatisten.
Pro-ukrainische Milizen hatten zuvor von Kämpfen in der Nähe von Donezk berichtet. Die Separatisten würden dabei automatische Waffen, Scharfschützen und Granatwerfer einsetzen, teilte der Kommandant des "Donbass Batallions", Semen Sementschenko, auf seiner Facebook-Seite mit. Der Kommandant der regionalen pro-ukrainischen "Selbstvertetidigungstruppen", Juri Bereza, sagte der Nachrichtenagentur Reuters: "Die Kämpfe halten an, wir evakuieren die Verwundeten."
Am Donnerstag waren mindestens 13 ukrainische Soldaten bei einem Feuergefecht mit Rebellen getötet worden. Die Separatisten hatten rund um die Industriestadt Donezk eine eigene "Volksrepublik" ausgerufen und wollen die für Sonntag geplanten ukrainischen Präsidentenwahlen boykottieren.