"Frankreich wird einen großen Beitrag leisten, um seinen haitianischen Freunden beizustehen", sagte Sarkozy.
Frankreich will Haiti insgesamt 326 Millionen Euro für den Wiederaufbau nach dem verheerenden Erdbeben zukommen lassen. Das kündigte der französische Präsident Nicolas Sarkozy bei seinem Kurzbesuch in dem Karibikstaat am Mittwoch an. In der Summe sei ein Schuldenerlass in Höhe von 56 Millionen Euro enthalten. "Frankreich wird einen großen Beitrag leisten, um seinen haitianischen Freunden beizustehen", sagte Sarkozy, der das Land als erster EU-Staatschef nach dem Erdbeben vor fünf Wochen mit schätzungsweise 217.000 Toten besuchte.
"Ein solches Volk stirbt nicht"
"In Haiti hat am 12.
Jänner nicht nur die Erde gebebt, sondern es hat sich auch die Gesellschaft
bewegt", meinte Sarkozy in Port-au-Prince vor französischen Hilfskräften in
der Pariser Botschaft. Er lobte die Haitianer, die sich auf ihre Solidarität
besonnen hätten und zeigte sich erfreut, dass es nicht wie befürchtet zu
massiven Ausschreitungen gekommen sei. "Ein solches Volk stirbt nicht",
sagte er und rief zu einer Schweigeminute für die Opfer auf.
225.000 Häuser zerstört
Sarkozy war zuvor mit seinem
haitianischen Amtskollegen Rene Preval im Hubschrauber über die Stadt
geflogen, um sich ein Bild vom Ausmaß der Schäden zu machen. Das Erdbeben
hatte schätzungsweise 225.000 Häuser zerstört, darunter auch den
Präsidentenpalast und fast alle Ministerien und Verwaltungsgebäude. Von
einem zunächst verfolgten Plan, den nach dem Vorbild des Weißen Hauses
gebauten Präsidentenpalast wieder aufzubauen, hatte Frankreich angesichts
der hohen Kosten wieder Abstand genommen.