EU protestiert scharf

Saudi-Arabien: Blogger ausgepeitscht

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1.000 Hiebe für Mann wegen angeblicher Beleidigung des Islam.

Der islamkritische Blogger Raif Badawi (30) wurde nach Angaben von Amnesty International am Freitag in der Hafenstadt Jeddah mit 50 Peitschenhieben bestraft. Es war nur der erste Teil der Strafe. Badawi war im Mai wegen angeblicher Beleidigung des Islam zu insgesamt 1.000 Peitschenhieben verurteilt worden. Die Reststrafe soll laut Amnesty über einen Zeitraum von 20 Wochen vollzogen werden.

Badawi vertrat auf seiner Website die Ansicht, dass Muslime, Juden, Christen und Atheisten gleichwertig seien. Dafür ist er mit Auspeitschung, 10 Jahren Haft und der Zahlung von knapp 200.000 Euro bestraft worden. Der Aktivist ist seit Mitte 2012 in Haft, seine Webseite "Freie saudische Liberale" wurde geschlossen. Der 30-Jährige ist Träger des Preises "Reporter ohne Grenzen 2014".

"Diese brutale Bestrafung von Meinungsfreiheit muss sofort aufhören", protestierte die Grünen-Menschenrechtssprecherin Alev Korun. " In Österreich auf 'religiösen Dialog' zu machen und die eigenen Bürger wegen Meinungsfreiheit auszupeitschen, ist schlicht unerträglich."

Scharfe Kritik an der öffentlichen Auspeitschung kam auch von der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini: "Die Prügelstrafe ist inakzeptabel und (steht) im Gegensatz zur Menschenwürde." Saudi-Arabien solle eine Abschaffung von Auspeitschungen überdenken. Die Strafe verstoße unter anderem gegen die Anti-Folter-Konvention, die das Land ratifiziert habe.


 

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