Die 1000 Peitschenhiebe könnten zu dauerhaften Lä#hmungen führen.
Dem saudi-arabischen Blogger Raif Badawi drohen nach Angaben von Amnesty International gesundheitliche Langzeitschäden, falls er seine Reststrafe von 950 Stockhieben verbüßen muss. Dies könne dauerhafte Lähmungen und psychische Schäden verursachen, gaben Mediziner in einem am Donnerstag von der Menschenrechtsorganisation veröffentlichten Bericht zu bedenken.
"Je mehr Schläge aufeinanderfolgen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich Wunden öffnen", sagte Juliet Cohen, Ärztin bei der britischen Medizinervereinigung "Freedom from Torture", in dem Amnesty-Bericht. Die offene Haut sorge nicht nur für erheblich höhere Schmerzen, sie vergrößere auch die Gefahr von Infektionen. Auch die Wundheilung verzögere sich dadurch zunehmend.
Badawi war im Mai vergangenen Jahres zu zehn Jahren Haft, einer Geldstrafe und insgesamt 1.000 Stockschlägen verurteilt worden, weil er im Internet den Islam beleidigt haben soll. Die ersten 50 Schläge erhielt er vor drei Wochen in Jeddah. Danach setzte die Vollzugsbehörde die Prügelstrafe zweimal aus "gesundheitlichen Gründen" aus. Am Freitag könnten neue Schläge folgen.
Die Strafe war international kritisiert worden. In Österreich war sie Auslöser für eine intensive Diskussion über die Zukunft des König-Abdullah-Zentrums für interreligiösen Dialog in Wien. Das Zentrum hatte sich geweigert, die Bestrafung Badawis zu kritisieren.
VIDEO: Friedensbewegungen fordern die Freilassung von Badawi