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Schadensersatz für Opfer der Ölpest?

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Die Schäden könnten mehrere Milliarden Euro betragen. BP will fair sein.

In den USA hat die Debatte über die Schadensersatzzahlungen nach der Ölpest im Golf von Mexiko begonnen. Der Chef von BP Amerika, Lamar McKay, bekräftigte bei Anhörungen in Washington, sein Unternehmen werde alle "legitimen" Forderungen von geschädigten Unternehmen und Privatleuten befriedigen. Er ließ jedoch offen, welche Ansprüche der britische Ölkonzern dabei genau im Sinn habe. BP ist der Betreiber der Bohrinsel "Deepwater Horizon", die vor drei Wochen nach einer Explosion versunken ist. Seitdem sprudeln täglich mindestens 700 Tonnen Rohöl ins Meer.

BP will "fair und ansprechbar" sein
"Wir haben die Absicht, fair und ansprechbar zu sein und rasch zu handeln", sagte der BP-Manager im US-Senat. Auf bohrende Nachfragen der Senatoren ergänzte er aber: "Ich kann Spätfolgen nicht quantifizieren und ich kann über sie nicht spekulieren."

Experten rechnen damit, dass die wirtschaftlichen Schäden unter anderem für Fischer, das Tourismusgewerbe und Privatleute auf lange Sicht mehrere Milliarden Euro betragen könnten. Bisher hat der Konzern nach eigenen Angaben rund 350 Millionen Dollar (etwa 275 Millionen Euro) ausgegeben, um von der Ölpest verursachte Schäden zu bewältigen. Darin enthalten seien unter anderem Kosten für die Eindämmung des Öls, für Entlastungsbohrungen und die Hilfe für die US-Küstenstaaten.

Gegenseitiges Schuldzuschieben
In den Anhörungen im Energie- und Umweltausschuss machten sich Spitzenmanager der drei an den Arbeiten auf der Ölplattform beteiligten Unternehmen, BP, Transocean und Halliburton, gegenseitig für den verheerenden Ölunfall im Golf von Mexiko verantwortlich. Auch in New Orleans begann die Aufarbeitung des Unfalls in Anhörungen vor der Küstenwache und der Rohstoffbehörde.

Als Konsequenz aus dem Ölunfall plant die US-Regierung, die US-Rohstoffbehörde MMS in zwei eigenständige Behörden aufzuteilen. Damit werde die Situation beendet, dass eine Behörde auf der einen Seite die Ölfirmen kontrollieren und auf der anderen Seite staatliche Gebühren von ihnen einsammeln müsse, begründete US-Innenminister Ken Salazar die Entscheidung.

Kleinere Stahlkuppel für Leck
Im Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko haben Experten mit dem zweiten Versuch begonnen, ein offenes Bohrloch mit Hilfe einer Stahlbetonglocke abzudichten. Am späten Dienstagabend (Ortszeit) senkten sie einen speziell angefertigten Container ab, der die Öffnung, aus der große Mengen Öl strömen, in 1.500 Metern Tiefe verschließen soll.

Es handelt sich dabei um eine kleinere Version der Glocke, mit der die Experten am Wochenende gescheitert waren. Drei Wochen nach der Explosion auf der Bohrinsel "Deepwater Horizon" sind bereits mindestens 15 Millionen Liter Rohöl ausgelaufen.

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