Iran-Israel

Schallenberg: Situation ist brandgefährlich

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Nach Drohnenangriffen auf den Iran hat die internationale Gemeinschaft den Iran und Israel sowie deren Verbündete aufgerufen, eine Eskalation im Nahen Osten zu vermeiden. 

 "Es ist absolut notwendig, dass die Region stabil bleibt und dass alle Seiten von weiteren Aktionen absehen", sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei einem Besuch in Finnland. Auch Deutschland, Frankreich und Österreich riefen zu Deeskalation auf. Die Arabischen Staaten zeigten sich besorgt.

"Alle müssen jetzt und in der nächsten Zeit dafür sorgen, dass es nicht zu einer weiteren Eskalation des Krieges kommt", sagte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz am Freitag auf einer SPD-Konferenz auf der Nordsee-Insel Norderney. Diese Position vertrete Deutschland gemeinsam mit seinen Verbündeten. "Alles, was ich dazu sagen kann, ist, dass Frankreichs Position ist, alle Beteiligten zu Deeskalation und Zurückhaltung aufzurufen", sagte der stellvertretende französische Außenminister Jean-Noel Barrot dem Sender Sud Radio. Der britische Premierminister Rishi Sunak erklärte, dass eine Eskalation im Nahen Osten in niemandes Interesse stünde.

"Brandgefährlich"

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) verwies im Interview mit "Deutschlandfunk" darauf hin, dass noch viel im Unklaren liege. "Es muss allen klar sein: die Situation ist brandgefährlich. Jede weitere Eskalation könnte eine Kettenreaktion auslösen, die dann niemand mehr unter Kontrolle bringen könnte", sagte Schallenberg am Freitag in der Früh. Dass Israel in der Lage war, die hunderten Geschoße aus dem Iran in der Nacht auf Sonntag abzufangen, bezeichnete Schallenberg als "große Leistung".

Zurückhaltung

Der Kreml forderte beide Seiten zur Zurückhaltung auf. Das ägyptische Außenministerium zeigte sich "zutiefst besorgt" über die anhaltenden gegenseitigen Eskalationen zwischen Israel und dem Iran. Ägypten forderte beide Parteien auf, ein Höchstmaß an Zurückhaltung zu üben und das Völkerrecht einzuhalten, wie es in einer Erklärung des Ministeriums vom Freitag hieß. Das nordafrikanische Land wolle enger mit den betroffenen und einflussreichen Parteien in Kontakt treten, "um die anhaltende Spannung und Eskalation einzudämmen", hieß es weiter.

Der Oman verurteilte den "israelischen Angriff auf den Iran" und auch die wiederholten israelischen Angriffe in der Region, wie ein Sprecher des Außenministeriums erklärte. Das Land fordere die internationale Gemeinschaft dazu auf, den Ursachen des Konflikts mit Diplomatie entgegenzutreten. Der Fokus sollte dabei auf den Bemühungen zu einer Waffenruhe im Gaza-Krieg liegen, um eine "gerechte und dauerhafte Lösung" zu erzielen.

Das iranische Staatsfernsehen hatte berichtet, kurz nach Mitternacht seien drei Drohnen über Isfahan gesichtet worden. Die Luftabwehr habe diese Drohnen dann zerstört. Schäden wurden keine gemeldet. Israel äußerte sich zunächst nicht. Israel hatte eine Reaktion auf den iranischen Luftangriff vom Wochenende angekündigt. Der Iran hatte in der Nacht auf Sonntag Israel mit Hunderten Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen angegriffen. Hintergrund war ein mutmaßlich von Israel geführter Angriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bei dem Anfang April unter anderen zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet wurden.

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