Österreich macht seinem internationalen Ruf als Vermittler in Nahost alle Ehre: Die Initiative liegt beim Netzwerker Martin Schlaff.
Im Tauziehen zwischen Israel und Libyen um das Gaza-Hilfsschiff „Amalthea“ spielt ein Österreicher eine Schlüsselrolle: Der Milliardär Martin Schlaff soll als Vermittler zwischen den beiden Staaten aufgetreten sein, um den Konflikt zu einem friedlichen Ende zu führen. Dies meldeten arabische Medien am Mittwoch.
Schlaff ist Österreichs wohl umtriebigster und gleichzeitig auch einer der verschwiegensten Geschäftsmänner des Landes. Sein Vermögen wird auf über 1,6 Milliarden Euro geschätzt. Er unterhält gute Beziehungen zu israelischen Politikern und zur arabischen Welt. So war Israels ultra-nationalistischer Außenminister Avigdor Lieberman bei der Hochzeit von Schlaff-Sohn Benny im März 2009 in Wien als geladener Gast mit von der Partie.
Lieberman bat um Hilfe
Die arabischsprachige Londoner Zeitung
Aschark Al-Awsat mutmaßte, Liebermann selbst habe Schlaff um Hilfe ersucht.
Ein Bestätigung für eine Vermittlermission des Milliardärs war für ÖSTERREICH weder von Schlaff noch vom israelischen Außenministerium in Jerusalem zu bekommen.
„Amalthea“ irrt umher. Das von Libyen gecharterte Schiff mit Hilfsgütern für die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen hielt am Mittwoch im Mittelmeer die israelische Marine in Atem. Nach wiederholten Warnungen Israels nahm der unter moldawischer Flagge fahrende Frachter Kurs auf Ägypten. Das aus Griechenland kommende Schiff befand sich Mittwochnachmittag vor dem ägyptischen Hafen Al-Arish. Mehrere Boote der israelischen Marine folgten ihm in Sichtweite. Israel wollte verhindern, dass die Crew der „Amalthea“ in letzter Minute doch noch in Richtung des nördlich gelegenen Gazastreifens abdreht.
Hilfsgüter
An Bord der „Amalthea“ befinden sich zwölf Mann
Besatzung und 15 pro-palästinensische Solidaritätsaktivisten. Sie wollten
die von der libyschen Gaddafi-Wohlfahrtsstiftung gespendeten rund 2.000
Tonnen Hilfsgüter nach Gaza bringen.